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Große Enttäuschung beim Ski Cross

Heute Redaktion
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Andreas Matt als 14. bester Österreicher im Olympischen Ski-Cross-Bewerb ist nach Silber für den Tiroler 2010 eine große Enttäuschung, der Sport selbst machte in Rosa Chutor wieder große Werbung für sich. Zu feiern gab es einen französischen Dreifachsieg durch Jean Frederic Chapuis, Arnaud Bovolenta und Jonathan Midol. Spektakulärste Szene war ein Foto-Finish-"Zieleinsturz".

Andreas Matt als 14. bester Österreicher im Olympischen Ski-Cross-Bewerb ist nach Silber für den Tiroler 2010 eine große Enttäuschung, der Sport selbst machte in Rosa Chutor wieder große Werbung für sich. Zu feiern gab es einen französischen Dreifachsieg durch Jean Frederic Chapuis, Arnaud Bovolenta und Jonathan Midol. Spektakulärste Szene war ein Foto-Finish-"Zieleinsturz".

Anders als seine Kollegen Christoph Wahrstötter (20.), Patrick Koller (24.) und Thomas Zangerl (27.), die gleich im Achtelfinale ausgeschieden waren, zeigte der im Gesamtweltcup an zweiter Stelle liegende Matt mit einem Sieg eine souveräne Vorstellung in der ersten Runde.

Zu weiter Sprung kostet viel Zeit

Im Viertelfinale, das der 31-Jährige mit gleich drei Franzosen - darunter auch dem späteren Olympiasieger - zu bestreiten hatte, lag er nach einem vermutlich etwas zu weiten Sprung, der etwas Geschwindigkeit kostete, von Beginn an im Hintertreffen und kam auf dem spektakulären Kurs an seine Vordermänner nicht mehr heran.

"Ich dachte, dass ich ganz gut weggekommen bin, aber dann bin ich von den Franzosen eingeklemmt worden. Die machen zu, das ist eine ganz klare Sache. Ist für mich scheiße, aber das ist nun einmal so", sagte Matt. "Es hat sehr gesaugt und Überholen war schwierig, da müssen die Vorderen schon kleine Fehler machen. Ich war vielleicht heute nicht so super drauf wie sonst." Im Finish wäre er schon wieder halbwegs rangekommen aber von Position vier auf zwei sei es sehr schwer.

Gute Bedingungen auf der Piste

Die Bedingungen hatten sich gegenüber des Setzungsläufen in der Früh verändert, die harte Piste war "aufgegangen", was Matt aber eigentlich lieber ist. "Das ist auch fürs Rennen besser. Wenn es ein bisschen langsamer ist, gibt es mehrere Überholmöglichkeiten, als wenn es kleschhart ist. Da braucht man auf dieser Strecke dann nichts ans Überholen denken, weil man so viel mit sich selbst zu tun hat. Der ganze Kurs ist vom Fahren voll geil, man ist so viel in der Luft. Und wenn die Landungen passen, ist das voll lässig."

Ungeachtet seiner eigenen Enttäuschung hofft Matt, dass seine Sportart künftig auch wieder im österreichischen Fernsehen zu sehen sein wird. "Die Leute müssen die Möglichkeit haben zuzuschauen, dann entwickelt sich eh alles von selbst. Ich bin überzeugt dass es ihnen gefallen wird. Ich denke, der Sport hat eine Riesenchance. Wir sind eine junge Disziplin, erst das zweite Mal bei Olympia."

Volles Stadion

Ein Fan ist auch der ehemalige Alpinskiläufer Marco Büchel, der sich den Bewerb wie Matt-Bruder Mario und Tausende andere live anschaute: "Ich hab das mal probiert, für mich war aber nichts", sagte der Liechtensteiner. Das volle Stadion begeisterte auch ihn: "Es war auch in Vancouver schon so, dass wir sehr positives Feedback bekommen haben. Ich hoffe, die Leute schätzen das ein bisschen, wie wir uns da runterstürzen."

Im wahrsten Sinne des Wortes, denn mehrere Athleten standen den letzten Sprung nicht und stürzten ins Ziel. Am spektakulärsten war das erste Viertelfinale mit dem schwedischen Topfavoriten Victor Öhling Norberg, der nach einem total verwackelten Riesensatz zu Boden ging und gleich zwei Kontrahenten mitriss. Der Schweizer Armin Niederer war der Einzige des Quartetts, der auf Skiern ins Ziel fuhr, hinter ihm reckte der Russe Jegor Korotkow seine Faust nach vorne und rutschte nach Foto-Finish-Entscheid ins Halbfinale. Der erste Körperteil zählt.

"Der Zielsprung ist am Limit, und wenn du Dritter bist, musst du voll riskieren, da kommt eventuell so was raus. Du bist natürlich auch ein bisschen abgelenkt, weil du links und rechts und hinter dir einen hast. Es ist dann schwierig, das noch einzuschätzen", erklärte Zangerl. Nicht mit dabei war Vancouver-Olympiasieger Michael Schmid aus der Schweiz wegen einer neuerlichen Knieblessur.