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Frau heiratet ihre große Liebe, dann passiert Schlimmes

Eine 46-Jährige flog nach Nigeria, um ihre Internet-Liebe zu heiraten. Doch der Schwindler hatte statt Flitterwochen etwas gänzlich Anderes im Sinn.

Roman Palman
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Der Hauptverdächtige: Chukwuebuka Kasi Obiaku (34)
Der Hauptverdächtige: Chukwuebuka Kasi Obiaku (34)
Nigeria Police Force

Dass im Internet mit der großen Liebe so manche Betrüger Schindluder betreiben, ist auch hierzulande bekannt. Meist wird den Opfern eine größere Summe Bargeld entlockt, danach tauchen die Schwindler auf Nimmerwiedersehen in der Anonymität des Internets ab. Nicht so aber, im Fall einer 46-jährigen US-Amerikanerin.

Die Beamtin im vorzeitigen Ruhestand aus Washington DC hatte über das Internet Kontakt zu einem 34-jährigen Nigerianer namens Chukwuebuka Kasi Obiaku aufgebaut. Irgendwann glaubte sie ihn zu lieben und reiste im Februar 2019 auf den Vorschlag ihres vermeintlichen Traumprinzen hin in dessen Heimatland – am 15. Mai wurde geheiratet. 

Doch der vermeintliche Lover entpuppte sich nicht nur als Betrüger: Wie jetzt bekannt wurde, soll er die 46-Jährige für insgesamt 16 Monate gegen ihren Willen in einem Hotelzimmer festgehalten haben. Während dieser Zeit presste er ihr bis zu 48.000 US-Dollar ab und missbrauchte ihre Kreditkarte und Bankkonto. Mit ihrer gestohlenen Identität versuchte er auch noch ihre Verwandten und Bekannten, sowie mehrere Unternehmen reinzulegen. Als "Sahnehäubchen" kassierte er auch noch ihre Pensionszahlungen ein.

Durch einen anonymen Tipp wurde die Polizei der Metropole Lagos auf die Notlage der Frau aufmerksam und schaffte es, sie zu befreien. Obiaku und drei weitere Verdächtige konnten verhaftet werden. Wie sich herausstellte, war die Amerikanerin nicht sein erstes Opfer. Die vier Männer sollen nun wegen Betrugs und Cyberkriminalität in mehreren Fällen vor Gericht gestellt werden.

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