Fussball
Grubecks Austria-Rückkehr: "Denke nicht an Attacke"
Ex-Veilchen Valentin Grubeck kehrt mit Ried zur Austria zurück. Mit der Generali Arena verbindet er "geile Momente", nicht die Attacke von Rapidlern.
Im April 2014 wurde Grubeck als junger Austrianer von maskierten Rapid-Fans am Parkplatz der Generali Arena brutal niedergeschlagen. "Wenn ich über den Parkplatz gehe, werde ich an mein Tor gegen Atletico in der Youth League denken, aber sicher nicht an die Attacke", sagt der 25-Jährige zu "Heute". Er spricht nicht gerne über den Vorfall, dafür aber über seinen Ex-Klub.
Grubeck kommt mit einer breiten Brust: Gegen Wattens erzielte er das Goldtor in letzter Minute. "Das bedeutet mir viel." Die Gefühlslage nach dem 3:2 in der 95. Minute? "Es war unglaublich. Als Spieler gehst du vor dem Spiel Szenarien durch, ich mache das immer. Was passieren kann. Dass das dann wirklich genau so aufgeht – Gänsehaut!"
Am 4. April 2014 wurde Valentin Grubeck, damals Spieler der Austria Amateure, von zehn Rapid-Hooligans auf dem Parkplatz vor der Generali Arena niedergeschlagen. Grubeck erlitt Prellungen und Abschürfungen. Die vermummten Angreifer hielten den 19-Jährigen für einen Austria-Fan. Zwei Täter wurden vor Gericht zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt, acht Personen wurden freigesprochen.
Jetzt wartet der ehemalige Arbeitgeber: "Das Spiel ist für mich schon besonders", gibt er zu. "Ich hatte in diesem Stadion geile Momente. Die Austria ist ein Verein, den ich sehr gerne habe." Nachsatz: "Sie stehen aber unter Zugzwang. Diese Chance wollen wir nützen."
Das 0:1 gegen den LASK hat er genau verfolgt. "In Linz hat die Austria schon besser gespielt als im letzten Jahr. Ich bin selber gespannt, wie es am Sonntag wird." Sein Ziel mit Ried ist ganz klar: "Der Klassenerhalt. Es war ein langer Weg zurück in die Bundesliga. Für mich und den Klub. Die Fans haben sich das verdient. Ried gehört mit seinem Umfeld in die Bundesliga.""
Wieder Spaß am Fußball
Der 25-Jährige ist nach seinem Siegestreffer hungrig: "Ich bin wieder auf den Geschmack gekommen. Es macht riesig Spaß. Ich möchte meine Einsätze und meine Rolle spielen. Ich bin bereit, auch wenn ich als Joker komme. Das habe ich schon in der zweiten Liga bewiesen."
Der Spaß war zwischenzeitlich verloren gegangen. "In jungen Jahren ist es bei mir nur bergauf gegangen. Ich schoss immer viele Tore, kam ins Jugendnationalteam. Auch mein erster Profivertrag bei Horn kam früh. Richtig angekommen bin ich aber viel später."
Mit Grödig stieg er 2016 aus der Bundesliga ab. Dann erfolgte der Wechsel zu Austria Lustenau. "In Vorarlberg hat es meiner Freundin und mir nicht so richtig getaugt."
Grubeck drückte den Reset-Button, schloss sich den OÖ Juniors an und mit dem Profitum ab. "Der Wechsel in die Regionalliga war schon ein bewusster Schritt zurück. Ich wollte den Spaß wieder finden. Das Profitum war nicht mehr im Fokus. Trainer Ronald Brunmayr (inzwischen Blau Weiß, Anm.) war für mich ein Goldgriff. Er hat gemerkt, wie es mir gegangen ist. Ich war wieder lockerer und hatte wieder Spaß am Fußball. Wir sind aufgestiegen und ich habe mein bestes Jahr in der zweiten Liga gespielt mit 19 Scorerpunkten."
2019 schloss sich Grubeck Ried an. Zurück ins Profitum. Zurück in der Bundesliga. Jetzt kehrt der Schärdinger an seine alte Wirkungsstätte zurück.