Wien

Grüne fordern Schatten und Fast Lanes für Wiener Bäder

Keine Wartezeit für bestimmte Gruppen, gratis Eintritt für Jugendliche und "mobile Bäume" im Wartebereich sollen die Wiener Bäder hitzesicher machen.

Leo Stempfl
Teilen
Die Schlange vor dem Kongressbad am Mittwoch war lang – und in der prallen Sonne.
Die Schlange vor dem Kongressbad am Mittwoch war lang – und in der prallen Sonne.
Leserreporter

Die erste Hitzewelle in Wien ist überstanden, doch die nächste steht schon vor der Tür. Am ersten Juli-Wochenende ist wieder Badewetter angesagt, das Wochenende darauf sind Temperaturen von bis zu 37 Grad möglich. Mit einem Ansturm auf die Wiener Bäder wird dann zweifelsohne zu rechnen sein.

Doch der Weg zum rettenden Nass ist für viele ein harter Kampf, wie die Wiener Grünen bemängeln. "Schwangere, Menschen mit Kleinkindern, chronisch Kranke oder Ältere Menschen leiden unter der anhalten Hitze in Wien ganz besonders. Nicht selten muss, um Abkühlung zu erlangen, auf Hitzehotspots in der prallen Sonne gewartet werden, etwa in Warteschlangen vor den Wiener Bädern", Huem Otero García, Umweltsprecherin der Grünen Wien.

1/2
Gehe zur Galerie
    Vor dem Gartenbad Bachgraben in Basel bildete sich am Samstag eine lange Schlange. Bei der Hitze suchten viele nach einer Abkühlung.
    Vor dem Gartenbad Bachgraben in Basel bildete sich am Samstag eine lange Schlange. Bei der Hitze suchten viele nach einer Abkühlung.
    20min/News-Scout

    Fast Lanes

    Überall dort, wo es solche Warteschlangen im Freien gibt, sollen deswegen "Fast Lanes" entstehen. Das Ziel: Schwangere, Badegäste mit Säuglingen oder Kleinkindern, Ältere, chronisch Kranke und mobilitätseingeschränkte Personen sollen nicht bei brütender Hitze in der prallen Sonne anstehen müssen.

    Auch für die restlichen Badegäste soll das Anstehen angenehmer gestaltet werden. Um ausreichend Schatten sicherzustellen, müssten langfristig Bäume gepflanzt werden. Als Akutmaßnahme könnten Sonnensegel oder mobile Bäume zum Einsatz kommen.

    Gratis Eintritt

    Besonders gefährdete Gruppen, aber auch Jugendlichen sollen zudem überhaupt nichts für den Eintritt zahlen müssen, lautet eine weitere Forderung. Darüber hinaus werden sogenannte Klimaoasen mit sozialer Betreuung, ein ganzjähriges Angebot für Wohnungslose, mehr "Coole Straßen" und ein Hitzeservice gefordert.

    Die Punschkrapferl-Koalition wollte diesen Plan aber nicht annehmen, heißt es von den Grünen. "Wir haben von der Stadtregierung nicht erwartet, dass sie jedem Punkt unseres Hitzeaktionsplans zustimmt, aber gerade der Punkt, der Null Cent kostet wird abgelehnt. Es ist nicht nachzuvollziehen, wieso man nicht bereit ist, den am meisten Gefährdeten das Leben zu vereinfachen", kritisiert Otero García.

    Mehr zum Thema