Politik

Grund für Nachbaur-Abgang: Frank Stronach "nervt"

Heute Redaktion
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Kathrin Nachbaur ist aus dem Bundes-Team Stronach ausgetreten. Offenbar wollte sie der Neopartei, die vor dem politischen Aus steht, auf eine andere Weise auf die Beine helfen, als sich das Parteigründer Frank Stronach vorgestellt hat. Von Seiten der Parteifreunde heißt es, der Selfmade-Multimillardär hätte sie wochenlang mit guten Ratschlägen bombardiert.

Kathrin Nachbaur ist . Offenbar wollte sie der Neopartei, die vor dem politischen Aus steht, auf eine andere Weise auf die Beine helfen, als sich das Parteigründer Frank Stronach vorgestellt hat. Von Seiten der Parteifreunde heißt es, der Selfmade-Multimillardär hätte sie wochenlang mit guten Ratschlägen bombardiert.

Ex-Stronach-Frontfrau Kathrin Nachbaur sagt keinen Ton zu ihrem Parteiaustritt. Sie bittet um "Verständnis, dass ich das direkt mit Frank Stronach ausrede und nicht über die Medien". Damit gibt es aber nicht nur für die Medien keine Informationen aus erster Quelle, sondern auch für die geneigten Wähler. Diese sind in den vergangenen Monaten immer weniger geworden. Und das war wohl der Angelpunkt für die aktuelle Misere.

"Emanzipationsbewegung"

Darüber, wie die Partei aus dem Umfragetief geholt werden kann, hat es unterschiedliche Ansichten gegeben. Laut dem TS-Nationalratsabgeordneten hat es "Auffassungsunterschiede" zwischen dem 82-jährigen Parteichef und seiner 35-jährigen Stellvertreterin gegeben sowie eine "Emanzipationsbewegung". Mit einer wirtschaftsliberalen, wertkonservativen Ausrichtung "wollen wir uns alle emanzipieren von Frank", so Franz. Er glaubt, dass Stronach selbst das in einiger Zeit auch "grundsätzlich positiv sehen" wird. Das Gleiche habe er auch mit seinen Firmen erlebt, die er auch in jüngere Hände gelegt hätte.

Ratschläge "nervend"

Laut "Standard" war das Alphatier Stronach aber nicht happy mit den Emanzipierungstendenzen. Nachbaur soll ihn immer weniger konsultiert haben, was ihn gegen sie aufgebracht hat. Der Parteigründer soll seine Stellvertreterin schon seit Wochen Ratschläge erteilt haben, wie die Themen besser zu kommunizieren sind, was "entsprechend nerve".

Und schließlich gibt es Gerüchte, dass Stronach persönlich beleidigt war, weil er von Nachbaurs Schwangerschaft nicht vor den Medien erfahren habe.

Am Sessel sägen

Wie es jetzt weitergeht, ist unklar. Theoretisch könnte Kathrin Nachbaur ihrem Wunsch gemäß Klubchefin bleiben. Fragt sich nur, wie das die anderen TS-Parlamentarier sehen. Für den seinerzeitigen Interims-Klubobmann Robert Lugar ist klar, dass sie als Nicht-Parteimitglied auch nicht Klubchefin sein kann. Er fordert eine neuerliche Klubsitzung, um eine Entscheidung herbeizuführen. Und er macht klar, auf wessen Seite er steht: Er werde mit Stronach sicher nicht brechen, so Lugar am Samstagvormittag.