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Grüne wollen bei Wahl "FPÖ überholen"

Heute Redaktion
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Die Grünen bringen die nächste Plakatwelle auf die Reise. Nach Teil eins der Kampagne mit frechen Sprüchen und Tiermotiven ist nunmehr Bundessprecherin Eva Glawischnig zu sehen, unter anderem beim Baumkraxeln. "Wirtschaft geht auch ohne Freunderl", "Wir pflanzen Bio. Keine Leute" und "Österreich braucht mehr Bildunk" lauten die Begleittexte. Beim offiziellen Wahlkampf-Auftakt wurde am Montag zudem die Parole "Ziel ist es, die FPÖ zu überholen" ausgegeben.

Die Grünen bringen die nächste Plakatwelle auf die Reise. Nach Teil eins der Kampagne mit frechen Sprüchen und Tiermotiven ist nunmehr Bundessprecherin Eva Glawischnig zu sehen, unter anderem beim Baumkraxeln. "Wirtschaft geht auch ohne Freunderl", "Wir pflanzen Bio. Keine Leute" und "Österreich braucht mehr Bildunk" lauten die Begleittexte. Beim offiziellen Wahlkampf-Auftakt wurde am Montag zudem die Parole "Ziel ist es, die FPÖ zu überholen" ausgegeben.

Ab Ende August werden rund 4.600 Plakatflächen und circa 1.000 City-Lights in ganz Österreich mit neuen Plakaten der Grünen affichiert. Die Sujets werden auch auf klassischen Dreiecksständern zu sehen sein. Mit dem "Bildunk"-Plakat will Bundessprecherin Eva Glawischnig ausdrücken, dass ihr eine "Bildungsrevolution ein Herzensanliegen" sei. Das "Bio"-Sujet wiederum verbinde den Wunsch nach sauberer und anständiger Politik mit dem zweiten Grünen Kernthema "Saubere Umwelt".

"Was wer kann und nicht wer wen kennt"

Selbsterklärend ist das "Freunderlwirtschaft"-Plakat: "Ich will, dass wieder zählt, was wer kann und nicht wer wen kennt." Mit diesem Sujet wollen die Grünen nach eigenen Angaben vor allem schwarz-grüne Wechselwähler ansprechen. Denn in den letzten Jahren sei der Eindruck entstanden, dass für die Bundes-ÖVP Freunderwirtschaft und Korruption mehr zählten als Leistung und Innovation.

Leitgedanke der neuen Kampagne ist nach Angaben der Grünen, dass Glawischnig auf Augenhöhe zusammen mit Menschen gezeigt werden soll. Im Vordergrund stünden "das Gemeinsame und die Zuversicht, die Welt ein Stück weit zum Positiven verändern zu können".

Grünen wollen FPÖ überholen

Am Montag starteten die Grünen im Palmenhaus beim Wiener Burggarten auch offiziell in den Wahlkampf für die Nationalratswahl. Spitzenkandidatin Glawischnig paraphrasierte dabei den verstorbenen Ex-SPÖ-Bundeskanzler Bruno Kreisky und lud frustrierte ehemalige ÖVP- und SPÖ-Wähler ein, "ein Stück des Weges gemeinsam mit uns zu gehen". Als Wahlziel formulierte sie erneut "15 Prozent plus", legte sich die Latte aber noch ein Stückchen höher: "Ziel ist es, am 29. September die FPÖ zu überholen", sagte sie unter dem Jubel ihrer Unterstützer.

Gemeinsam mit Vize-Parteichef Werner Kogler erging sie sich in Reminiszenzen an die grünen Anfänge, als man einander auf der Baggerschaufel sitzend beim Protest gegen ein Schnellstraßenprojekt im Ennstal kennengelernt hatte. Im Gegensatz zu den damaligen Anfeindungen sah Glawischnig die Grünen nun im Aufwind. "Machtlosigkeit und Ohnmacht war gestern, berechtigte Zukunftshoffnung ist heute - das ist unser Motto für die Wahl."

Chance für korruptionsfreien Neustart

Mit den Grünen gebe es die Chance auf einen transparenten und korruptionsfreien Neustart auf Bundesebene, so die Bundessprecherin. Gegenüber ihren potenziellen Koalitionspartnern, der SPÖ und der ÖVP, gab sie sich angriffig. "Wir müssen die Bevölkerung vor der Fortsetzung dieser rot-schwarzen Koalition schützen", beide Parteien müssten sich massiv ändern. "So wie SPÖ und ÖVP in letzten Jahren regiert haben, sind sie kein Partner für grüne Politik."

Die SPÖ habe ein Problem mit Kontrolle, die ÖVP mit mittlerweile allem, so Glawischnig. Ob bei Familienthemen oder der Wirtschaft: die Grünen seien bei der Lebensrealität der Menschen, die ÖVP habe sich abgewendet. Am vehementesten formulierte die Grüne allerdings ihre Ablehnung gegenüber den Freiheitlichen. "Die FPÖ ist eine Partei der politischen Korruption und des Hasses", sagte sie. "Für uns ist eines klar: Die FPÖ darf man nie wieder regieren lassen."

Kogler unterstrich als Einheizer den grünen Regierungsanspruch und rief Glawischnig unter begleitenden "Eva, Eva"-Rufen gar zur nächsten Bundeskanzlerin aus.