Politik

Grünen-Chefin: "Nicht ohne mein Fahrrad!"

Heute Redaktion
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Bild: Hertel Sabine

Wenig überraschend zieht Grünen-Chefin Glawischnig ein Fahrrad dem "Heute"-Cityflitzer vor. Im Interview plädiert sie für mehr "Öko", Entlastung von Schulkindern und einen Grünen-Finanzminister.

Wenig überraschend zieht Grünen-Chefin Glawischnig ein Fahrrad dem "Heute"-Cityflitzer vor. Im Interview plädiert sie für mehr "Öko", Entlastung von Schulkindern und einen Grünen-Finanzminister.

"Heute": Auf "Öko" achtet mittlerweile jede Partei. Warum sollte man die Grünen wählen?

Eva Glawischnig: "Wir sind die Einzigen, die kompromisslos für Umweltschutz stehen. Aber nicht nur: Energiewende, leistbare Mieten, Transparenz, Bildungsreform sind weitere wichtige Themen."

Mit welchen Themen gehen Sie in den Wahlkampf?

EG: "Saubere Umwelt, saubere Politik! Korruptionsbekämpfung, Abschaffung von Proporz und Amtsgeheimnis – alles Punkte für eine Regierungsbeteiligung."

Die ÖVP hat Ihr Wirtschaftsprogramm begrüßt – ein schwarzgrüner Sommerflirt?

EG: "Wir sind an einer ernsthaften Debatte interessiert. ,Grüne Jobs‘ schonen nicht nur die Umwelt, sie machen uns von Ölscheichs und Gasbaronen unabhängig. Die ÖVP hat allerdings Nachholbedarf bei Transparenz und sauberer Finanz- und Bankenplatz."

Was erwarten Sie?

EG: "Nach dem Desaster um die Hypo Alpe Adria braucht es ein Konzept für marode Banken, um den Schaden für die Steuerzahler zu minimieren. Die ÖVP-Finanzministerin lehnt das bisher ab."

Welche Ressorts interessieren Sie?

EG: "Viele. Schlüsselressort ist sicher das Finanzressort."

Ihr Wunsch-Finanzminister ist …

EG: "Es gibt viele Grüne, die es besser könnten als Maria Fekter."

Wie viel Prozent streben Sie an?

EG: "15 % plus braucht es für eine neue Mehrheit. In Deutschland haben die Grünen mit 6 % mitregiert. Das würde ich nicht tun."

Würden Sie ein Dienstrecht auch ohne Ok der Lehrergewerkschaft beschließen, sie verordnen?

EG: "Es muss sich etwas ändern. Volksschulkinder sitzen von 8 bis 13 Uhr im Frontalunterricht, arbeiten zu viel, haben zu wenig Bewegung. Eine gut argumentierte Reform kann man auch verordnen."

Sie fordern Asyl für Edward Snowden. Sind Sie jemals selbst bespitzelt worden?

EG: "Ja, in den 1990er-Jahren, als Umweltaktivistin von der Staatspolizei. Jetzt ist’s umgekehrt, und sie passen auf manchen Veranstaltungen auf mich auf."

Ist das Parlament verwanzt?

EG: "Ich schließe nichts aus."