Wien

Gürtel-Pool richtet sich "nicht gegen Autofahrer"

Pünktlich zum Hitze-Wochenende nimmt die grüne Oase am Wiener Gürtel ihren Betrieb auf. Bis zuletzt wird geschraubt und gehämmert.

Clemens Pilz
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Letzte Vorbereitungen für die "Gürtelfrische" am Freitag.
Letzte Vorbereitungen für die "Gürtelfrische" am Freitag.
Clemens Pilz

Gerüste, Holzpaletten, ein LKW mit Kran, mittendrin eine tiefe Grube, rundherum rauscht der Gürtel-Verkehr: Kaum vorstellbar, dass hier in wenigen Stunden Badegäste plantschen sollen und sich Sonnenanbeter am Kunstrasen ausstrecken dürfen. Beim Presserundgang am späten Freitagvormittag kommt die grüne Oase zwischen Neubau und Rudolfsheim-Fünfhaus noch recht grau daher (Video unten). An jeder Ecke wird gehämmert und gesägt. Journalisten werden mit Headsets ausgerüstet, sonst versteht man nichts. 

Trotzdem, versichert Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ), werde die sogenannte "Gürtelfrische" termingerecht zum Hitze-Wochenende fertig. Das Projekt solle den Wienern Platz zum Durchatmen geben und die Verbindung des 15. Bezirks zu den inneren Stadtteilen verbessern. Dass dafür mehrere Fahrspuren gesperrt werden, wolle er nicht als Angriff auf Autofahrer verstanden wissen, betont der Sozialdemokrat gegenüber Medienvertretern.

Von Stau ist beim Lokalaugenschein jedenfalls nichts zu bemerken, der übliche Wiener Freitagsverkehr rollt gemächlich den Gürtel entlang. Für Autofahrer bleibt die Verbindung zwischen Stollgasse und Felberstraße bis 2. September gesperrt. Bewährt sich das Projekt, wollen Zatlokal und sein grüner Kollege Markus Reiter künftig wiederholt eine "Gürtelfrische" organisieren.

Bus dient als Mini-Hotel

Im für Autos gesperrten Bereich finden Fußgänger und Radfahrer Platz zum Durchatmen und Verweilen. Im Pop-up-Pool, für den die gleichen strengen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen wie ein öffentliches Freibad gelten, darf geplanscht werden, in einem Hotel-Bus kann gegen Voranmeldung sogar übernachtet werden. Künstlern und Kulturschaffenden wird zwischen Pflanzen und Kunstrasen sowie im gegenüber liegenden ehemaligen Sofienspital eine Bühne geboten. Mehr Infos im Netz.

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