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H&M: 12-Stunden-Schichten für 14-jährige in Myanmar?

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Oft stehen sogenannte Fast-Fashion-Retailer wie H&M in der Kritik Arbeiter zu niedrig zu bezahlen und auszubeuten. Jetzt ist das Feuer in der Debatte mit einem neuen Buch wieder entfacht. Diesmal geht es um Kinderarbeit und 12-Stunden-Schichten.

"Modeslavar" ("Modesklaven), heißt ein neues Buch, das erstmals in Schweden erscheinen wird und es hat wenig mit trendhörigen Fashionistas zu tun. Im Gegenteil. Es geht um die Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten des schwedischen Mega-Konzerns. Und es sieht nicht sehr rosig aus. 

Schauplatz Myanmar. Einer der ärmsten Staaten Asiens. Zwei Journalisten, Moa Kärnstrand und Tobias Andersson Akerblom, betrieben hier Recherche unter Textilarbeitern, befragten und interviewten sie über ihr Leben. Darin gaben sie an für den schwedischen Megakonzern H&M länger als 12 Stunden pro Tag arbeiten zu müssen. Viele von ihnen zwischen 14 und 17 Jahren alt.

Der Mindestlohn in Myanmar: knapp 2 Euro pro Tag. Einer der geringsten in der Welt. Kein Wunder also, dass die Textilindustrie im nördlichen Nachbarland Thailands rasant im Steigen begriffen ist. 

H&M wehrte sich gegenüber den Anschuldigungen. "Nach internationalem Recht sind Arbeiter und Arbeiterinnen zwischen 14 und 18 Jahren keine Kinder. Natürlich lehnen wir Kinderarbeit strikt ab", zitiert "The Guardian" aus einer Stellungnahme des Konzerns. Zu lange Arbeitszeiten wären "nicht akzeptabel", die Verträge mit den zwei betroffenen Fabriken beendet.