Österreich

Häftling: Knast statt Theater!

Heute Redaktion
Teilen

Wiener Neustädter Insassen auf der Bühne - das Schauspiel sollte den Wiedereinstieg ermöglichen. Ein Freigänger wurde bei einem Ausgang rückfällig - anfänglich dementierten alle Seiten ein Verbrechen.

Das Theater mit dem früher vom Land und Ministerium subventionierten Stück "Leonce & Lena" geht weiter: Einer der Hauptdarsteller soll erneut straffällig geworden sein. Eigentlich sollte ihm mit seinem Bühnenauftritt ja der Einstieg ins normale Leben erleichtert werden.

Sieben Insassen der Justizanstalt Wr. Neustadt spielen als Resozialisierungsprojekt Theater. Die Produktion wird im Wiener Palais Kabelwerk aufgeführt (Heute berichtete). Ein Hauptdarsteller soll die gelockerten Haftbedingungen ausgenutzt, ein Vermögensdelikt begangen haben. Anfänglich wurde diese Version von allen Seiten dementiert. "Der Schauspieler ist erkrankt", hieß es.
Das Justizministerium bestätigte aber jetzt, dass der einschlägig Vorbestrafte erneut eine Straftat begangen hat. Für den Wr. Neustädter Häftling schließt sich damit nun endgültig der Vorhang, er darf nicht mehr Theater spielen, muss im Gefängnis bleiben - eine Gerichtsverhandlung ist noch ausständig. Seine Rolle wird vermutlich Regisseur Manfred Michalke übernehmen.
Von Joachim Lielacher