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Handykauf in China nur mit Gesichtserkennung

Heute Redaktion
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Wer ein Handy kauft, muss sich einer Gesichtserkennnung unterziehen
Wer ein Handy kauft, muss sich einer Gesichtserkennnung unterziehen
Bild: iStock

Wer in China eine SIM-Karte kauft, muss sich ab sofort einer Gesichtserkennung unterziehen. Der Staat spricht vom Konsumentenschutz, Kritiker von Überwachung.

China ist bereits jetzt das Land mit der am häufigsten eingesetzten Gesichtserkennung. In der Provinz Xianjing etwa, wo die muslimische Minderheit der Uiguren lebt, werden ganze Städte von Kameras mit Gesichtserkennung überwacht. Nun sind auch alle Handykäufer betroffen – oder zumindest jene, die eine neue SIM-Karte registrieren.

Bisher reichte – wie etwa in Österreich – die Vorlage eines Ausweises, wenn man eine SIM-Karte kaufte. Dies soll in erster Linie die Verwendung von Wertkarten für kriminelle Aktivitäten erschweren. Doch seit 1. Dezember müssen Telekomunternehmen "künstliche Intelligenz oder andere technische Methoden" einsetzen, um die Identität von Menschen festzustellen, die eine SIM-Karte registrieren.

In Geschäften wird nun das Gesicht des Käufers gescannt, und das kann wiederum mit einer Datenbank abgeglichen werden. Laut dem Ministerium für Industrie und Informationstechnologie sollen so die "Rechte und Interessen der Verbraucher" geschützt werden. Identitätsdiebstahl soll somit unmöglich gemacht werden.

Doch in sozialen Netzwerken – wo man sich ohnehin bereits mit seinem echten Namen und seiner Telefonnummer registrieren muss – gehen die Wogen hoch. Es gibt natürlich Befürworter der neuen Regelung, oft von Menschen die angeblich bereits selbst Opfer von Identitätsdiebstahl geworden sind. Aber zahlreiche Menschen befürchten eine weitere Überwachung und Einschränkung ihrer Freiheit durch den Staat.

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