Digital

Handys und TVs sollen von Sklaven gebaut werden

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Kim Hong-Ji / Reuters

Einem Aufdeckerbericht des "Guardian" zufolge war der Explosionsskandal um Samsung-Smartphones nur die Spitze des Eisbergs. Die Zeitung berichtet über schwere Vorwürfe der Sklavenarbeit gegen den führenden Smartphone- und Elektronik-Hersteller, aber auch gegen den japanischen Konzern Panasonic. Die Liste ist lang: Betrug, Ausbeutung, Zwangsarbeit, Drohungen und Nötigungen stehen darauf.

Einem zufolge war der Explosionsskandal um Samsung-Smartphones nur die Spitze des Eisbergs. Die Zeitung berichtet über schwere Vorwürfe der Sklavenarbeit gegen den führenden Smartphone- und Elektronik-Hersteller, aber auch gegen den japanischen Konzern Panasonic. Die Liste ist lang: Betrug, Ausbeutung, Zwangsarbeit, Drohungen und Nötigungen stehen darauf.

Konkret sollen die Zulieferer der beiden Unternehmen betroffen sein. Gegenüber dem "Guardian" gaben Fabriksarbeiter an, sogar eine Gebührt zahlen zu müssen, um dort überhaupt arbeiten zu dürfen. Vor allem Nepalesen seien betroffen, die für als lukrativ ausgegebene Jobs zum jeweiligen Sitz der Zulieferer zogen. Dort seien sie nicht nur bei der Bezahlung betrogen worden. Ihnen seien die Pässe weggenommen worden, damit sie nicht flüchten können.

Arbeiter müssen zum Arbeiten zahlen

Scheinbar dürften Arbeiter trotzdem versucht haben, in ihr Heimatland zurückzukehren. Wie sie berichten, seien sie dabei massiv bedroht worden - im Falle eines Vetragsbruchs wurden ihnen hohe Geldstrafen angedroht. Den Unternehmen, die die Arbeiter angeworben haben, sollen zudem mehr als 1.000 Euro "Anwerbegebühr" pro Arbeiter verlangt haben - für einen 14-Stunden-Arbeitstag mit limitierten Toilettenpausen. Das versprochene Gehalt wäre dramatisch tiefer ausgefallen als versprochen.

Offenbar auch Morddrohungen

Wer den Mund aufmachen wollte, wurde laut dem Bericht offenbar sogar mit dem Tod bedroht, man werde denjenigen "in Malaysia begraben". Im Schnitt wird der Lohn der Samsung- und Panasonic-Zuliefermitarbeiter mit 158 Euro genannt. Samsung und Panasonic kündigten Untersuchungen der Vorwürfe an. Beide Unternehmen betonten, dass man die Vorwürfe sehr ernst nimmt und keine Regelverletzungen dulde.

Besonders für Samsung geht es um viel, nach dem Debakel mit dem Galaxy Note 7, das unter Explosionsverdacht steht, und einem Vorfall mit einer Waschmaschine, dessen Deckelklappe aufsprang und einem Kunden den Kiefer gebrochen haben soll, befürchtet der Konzern einen massiven Imageschaden vor Weihnachten.