Politik

Haslauer: "Werde mit allen Parteien sprechen"

Heute Redaktion
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Mit tosendem Applaus haben Dutzende Unterstützer und Funktionäre den VP-Chef und wohl nächsten Salzburger Landeshauptmann, Wilfried Haslauer, am Sonntagnachmittag in der Parteizentrale empfangen. In einer ersten Stellungnahme kündigte Haslauer Gespräche mit allen Landtagsparteien an. Eine Koalitionsfestlegung gab es von ihm nicht. Auch bei den Grünen und der FPÖ freut man sich über den Wahlerfolg.

"Ich werde mit allen Parteien sprechen, den Gepflogenheiten entsprechend - mit der Nummer zwei, mit der Nummer drei", kündigte Haslauer nach Bekanntwerden der ersten noch inoffiziellen Hochrechnungen an. Der VP-Chef hatte vor der Wahl betont, eine Zweierkoalition anzustreben und eine Regierung mit drei Parteien nur dann bilden zu wollen, wenn das rechnerisch nicht anders möglich wäre.

Koalitionsansagen gebe es von ihm noch keine, betonte Haslauer. Beim Parteipräsidium am Montagabend soll ihm aber der Auftrag für Regierungsverhandlungen erteilt werden, sagte der VP-Chef, bevor er in den Sitzungssaal ging, um mit seinen Parteifreunden die erste offizielle Hochrechnung nach Wahlschluss anzusehen. Das Ergebnis der ÖVP wurde dabei mit Jubel und Applaus begrüßt. Der Absturz des Koalitionspartners SPÖ wurde still zur Kenntnis genommen.

Haslauer gibt sich trotz des ersten Platzes auch selbstkritisch, der Wahlsieg sei "kein Triumpherfolg". "Wir haben auch Federn lassen müssen, mehr als ich befürchtet habe", gestand Haslauer vor Journalisten mit Blick auf das historisch schlechteste Landesergebnis seiner ÖVP ein.

Freude auch bei Blau und Grün

Überglücklich hat sich am Sonntag die Grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig über den sich abzeichnenden Zuwachs ihrer Partei bei der Salzburger Landtagswahl gezeigt. "Ich kann es noch gar nicht fassen, ich habe noch nie im Leben einen so schönen Wahlabend erlebt", sagte sie. In Sachen einer möglichen Regierungsbeteiligung sei "noch alles offen". Für die Nationalratswahl ortete sie eine "massive Bestärkung".

Die Grüne Landessprecherin und Spitzenkandidatin, Astrid Rössler, zeigte sich "sprachlos über den Gewinn - 20 Prozent, das ist jenseits der kühnsten Träume". Sie sei überwältigt über das Wahlergebnis, das nicht nur - wie erhofft - gegenüber 2009 verdoppelt worden sei, es seien noch fünf Prozentpunkte dazugekommen. "Wir sind durch viele Täler gegangen. Das war jetzt ein Höhenflug, der nicht planbar ist."

Auch FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sieht im voraussichtlichen Ergebnis der Salzburger Landtagswahl einen "schönen Erfolg für die FPÖ Salzburg". Absehbar war nach ersten Hochrechnungen ein Plus von rund drei Prozentpunkten, was nach Kickls Ansicht zeigt, dass die Freiheitlichen "wieder im Steigflug sind, nachdem wir in Tirol im Gleitflug waren und in Niederösterreich im Sinkflug". Bundesparteiobman H.C. Strache bezeichnete den Zuwachs als "nicht selbstverständlich".

Team-Stronach-Klubobmann Robert Lugar bezeichnete die voraussichtlich rund acht Prozent für seine Partei als "gutes Ergebnis": Nicht nur habe man es "aus dem Stand" in den Landtag geschafft, sondern voraussichtlich auch Klubstatus. Die acht Prozent seien ein "Auftrag", Politik für Salzburg zu machen, und man gehe nun mit Elan in Richtung Nationalratswahl.