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Hat Peter Stöger den Bayern-Hit vercoacht?

Dortmund rasselte aus dem DFB-Pokal. Peter Stögers Matchplan gegen die Bayern scheiterte. Nach dem Spiel rechtfertigte er sich.

Heute Redaktion
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    Die Karriere von Peter Stöger: Bundesliga-Kicker, Dortmund-Trainer, Austria-Vorstand, "Veilchen"-Coach
    Die Karriere von Peter Stöger: Bundesliga-Kicker, Dortmund-Trainer, Austria-Vorstand, "Veilchen"-Coach
    gepa-pictures.com

    Hängende Köpfe bei der Heimreise nach Dortmund. Der BVB verabschiedete sich am Mittwochabend aus dem DFB-Pokal. Trainer Peter Stöger und sein Team mussten sich dem FC Bayern im Achtelfinale 1:2 geschlagen geben. Das knappe Ergebnis täuscht über den klaren Leistungsunterschied zwischen den Teams hinweg. Der BVB startete katastrophal in das Match, war lange Zeit nicht auf Augenhöhe mit den Bayern. Stöger musste nach dem Spiel Kritik einstecken. War sein System und die taktische Ausrichtung Grund allen Übels?

    Erschreckende BVB-Leistung



    Der Österreicher ließ sein Team zum ersten Mal in seinem dritten Spiel in schwarz-gelb mit einer Dreierkette auflaufen. "Wir wollten im Zentrum defensiv Stabilität haben. Das hat nicht geklappt", erklärte Stöger die Gedanken hinter dem System. "Wir wollten es den Bayern schwer machen, aber wir haben keinen Zugriff bekommen. Wir wollten mit den Außenverteidigern hoch stehen. Das ist uns sehr schlecht gelungen", gab der 51-Jährige zu.

    Das Resultat war eine horrende Anfangsphase der Gäste. Die Bayern nützten das zu zwei Toren (Boateng 12., Müller 40.), ließen bereits in den ersten zehn Minuten mehrere Großchancen auf weitere Treffer liegen. "Wir hatten überhaupt keine Zuteilung. Bei jeder Ecke war ein Bayer am Ball", klagte Goalie Roman Bürki, der den BVB lange im Spiel gehalten hatte. Das sah auch Stöger: "So wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind, kannst du kein Spiel gewinnen. Schon gar nicht bei den Bayern." Der Mut habe gefehlt, die Spielen hätten keine Zweikämpfe angenommen, die Passqualität habe nicht gestimmt.

    Stöger muss Matchplan kübeln



    Unterm Strich stand schon nach einer Viertelstunde fest: Das Experiment Dreierkette war gescheitert. In den ersten zwölf Minuten feuerten die Bayern schon fünf Mal auf das Tor der Borussia. Stöger reagierte nach 34 Minuten, wechselte Marc Bartra aus, brachte Mahmoud Dahoud für das Mittelfeld-Zentrum. Das fruchtete beinahe im prompten Ausgleich, Andriy Yarmolenko vergab aus kurzer Distanz, ehe Müller wenige Minuten später zum 2:0 traf. In Hälfte zwei sollte Dortmund aufkommen, Yarmolenko verkürzte (77.). Die unkonzentrierte Schlussphase der Hausherren bescherte Stöger und Co. beinahe die Verlängerung.

    Am Ende ging das Spiel aber verloren. Schuld war die desolate Leistung in der ersten Halbzeit. Nach dem Spiel rechtfertigte sich Stöger für seine Entscheidung, auf eine Dreierabwehr zu setzen:

    "Das war aber nichts Neues, das habe ich nicht einfach aus dem Ärmel geschüttelt. Die Jungs haben das schon gespielt, können das auch."

    Danach sah es am Mittwochabend in der Allianz Arena nicht aus. Nach der Rückkehr zur Viererkette stabilisierte sich die Defensive. Stöger muss sich also den Vorwurf gefallen lassen, das Spiel womöglich vercoacht zu haben.

    (Heute Sport)