Politik

Heinisch-Hosek verteidigt neuen Notenschlüssel

Heute Redaktion
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Nach der zentralen Reifeprüfung in Englisch am Dienstag gab es Kritik vom Bundesobmann der Schülerunion, Thomas Gaar. Am Donnerstag rechtfertigte sich Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek zum neuen Notenschlüssel.

Nach der am Dienstag gab es Kritik vom Bundesobmann der Schülerunion, Thomas Gaar. Am Donnerstag rechtfertigte sich Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek zum neuen Notenschlüssel.

Der Gesamtschlüssel hatte für Unklarheiten gesorgt. Entgegen der ursprünglichen Erwartung von 60 Prozent gab es ein "Genügend" erst ab 63 Prozent. Laut Gaar war diese Änderung des Notenschlüssels nicht im Vorhinein kommuniziert worden. Die Eltern verlangen jetzt wenigstens eine Kulanzlösung.

Nach Gaar hat auch Wiens Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl die Bildungsministerin zum Handeln aufgefordert. Mit der bisherigen Vorgehensweise werde das System der Zentralmatura "zu Grabe getragen". Die Wiener Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) forderte eine Rückkehr zur bisherigen Prozentgrenze für ein "Genügend". Die Ministerin müsse eingreifen.

Aus dem Büro von der Ministerin folgte eine schriftliche Stellungnahme, in der die Ministerin klar betont, dass die 63 Prozent korrekt seien. Sie würden dem neuen Benotungsprinzip entsprechen. Gerechtfertigt wird der höhere Prozentsatz mit leichteren Aufgaben, die Schulen seien allesamt im April darüber informiert worden, was Gaar allerdings bestreitet.

Zugeständnis: Lehrer sollen auf "Gesamtleistung" achten

Im Bifie setzt man auf eine Art Kulanzlösung, in den "Korrektur-und Beurteilungsanleitungen" für die Lehrer heißt es etwas verklausuliert: "Insbesondere bei knappen Ergebnissen und bei der Entscheidung zwischen Genügend und Nicht genügend ist unter Bedachtnahme auf die Notendefinition der Leistungsbeurteilungsverordnung und auf die fachliche Expertise sowie die pädagogische Verantwortung der Prüferin/des Prüfers zusätzlich zu der vom SRDP-Rechner vorgeschlagenen Note die Gesamtleistung dahin gehend zu beurteilen, ob die Anforderungen in den wesentlichen Bereichen überwiegend erfüllt wurden."

Kritik von Opposition

"Das Bildungsministerium wäre gut beraten, sich endlich Kommunikationsprofis ins Haus zu holen, denn bei jedem Skandal aus dem Ministerium, der an die Öffentlichkeit dringt, werden Mängel in der Kommunikation vorgeschoben", kommentiert FPÖ-BildungssprecherWalter Rosenkranz die Notenschlüssel-Affäre bei der Zentralmatura. Und weiter: "Das Bifie ist eigentlich gegründet worden, um mehr Professionalität in den Bildungsbereich zu bringen. Stattdessen ist auch der aktuelle Fall um den geänderten Notenschlüssel bei der Zentralmatura in Englisch wieder ein Beispiel für chaotisches Vorgehen und Inkompetenz."
"Die anhaltenden Irritationen im Schulbereich gefährden massiv die ohnehin schon wenigen Fortschritte, die wir zuletzt gesehen hatten", betont NEOS-Klubobmann Matthias Strolz. Es dürfe nicht passieren, dass während der Zentralmatura offenbar Unklarheiten bezüglich der Benotung auftreten. Es dürfe nicht passieren, dass sich auf der Homepage des Bifie keine Informationen über den Notenschlüssel finden lassen. Es dürfe nicht passieren, dass es möglicherweise zu unterschiedlichen Kenntnisständen der eingebundenen Direktor_innen und Lehrer_innen komme. "Das ist weder professionell noch transparent", so Neos-chef Matthias Strolz.
"Es ist unerträglich, welchen Schaden das Bifie und Ministerin Heinisch-Hosek durch die vielen Pannen rund um die Zentralmatura bei den jungen Erwachsenen anrichten. Höchste Zeit, dass die Unterrichtsministerin Verantwortungsbewusstsein zeigt, dem Vorschlag des Rechnungshofes folgt und das Bifie auflöst", verlangt Team Stronach Bildungssprecher Robert Lugar.

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