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Hepatitis-Fälle steigen in Österreich akut an

Das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) verzeichnet einen Hepatitis-Ausbruch.

Heute Redaktion
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Hepatitis-A-Fälle steigen rasant an.
Hepatitis-A-Fälle steigen rasant an.
Bild: Fotolia.com

Seit Juni 2016 haben 15 EU-Mitgliedstaaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Slowenien, Spanien, Schweden) 1.173 laborbestätigte Hepatitis A-Fälle gemeldet. Die meisten Krankheitsfälle betreffen erwachsene Männer, die Sex mit Männern haben; 80 Fälle traten bei Frauen auf.

In Österreich stiegen Hepatis-Fälle mit dem Jahreswechsel 2016/17 rapide an. Seit Jahresbeginn wurden laut der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) 103 Fälle von Hepatitis A im Österreichischen elektronischen Meldesystem registriert. Im Vergleich dazu wurden in der gleichen Zeitperiode in den Jahren 2016, 2015, 2014 und 2013 32, 14, 27 und 34 Hepatitis A Fälle gemeldet. Von Juli 2016 bis Mai 2017 ist der geschätzte Anstieg der Hepatitis A 11,7 Prozent pro Monat.

Junge Männer betroffen

Mehr als ein Drittel (37,5 Prozent) der seit Juli 2016 bis Mai 2017 registrierten 160 Fälle sind Männer im Alter zwischen 25 und 44 Jahren, das Durchschnittsalter liegt bei 36 Jahren. Hepatitis A ist weltweit verbreitet. Die typische Übertragung ist fäkal-oral, wie sie bei physischen Mensch-zu-Mensch-Kontakt erfolgen kann. Übertragen wird Hepatitis A auch durch kontaminierte Lebensmittel und Wasser sowie durch die Berührung von mit kontaminierten Gebrauchsgegenständen.

Das Hepatitis-A-Virus wird über den Stuhl infizierter Personen verbreitet. Die Übertragung erfolgt zumeist über kontaminiertes Wasser oder durch eine Schmierinfektion (z. B. Berühren von verschmutzten Gegenständen wie Toilettenspülungen, Türgriffen, Wasserhähnen, Handtüchern, Besteck, Gläsern sowie durch Handgriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln).

Ungenügend gegarte Fische und Meeresfrüchte sind ebenso eine Infektionsquelle wie Eiswürfel, nicht abgekochtes Wasser, Speiseeis oder Obst und Gemüse, das nicht geschält werden kann.

Die Übertragungsgefahr ist in der ersten Krankheitsphase, etwa zwei Wochen bevor der Infizierte die sichtbare Gelbsucht bekommt, am größten. Danach nimmt die Ansteckungsgefahr rasch ab, und nach einer Woche überträgt der Betroffene die Krankheit nicht mehr.

Der Zeitraum zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit beträgt im Allgemeinen drei bis sechs Wochen. Die Erkrankung äußert sich meist durch Übelkeit, Oberbauchschmerzen bis hin zu einer Gelbsucht, die aber in der Regel vollständig ausheilt. Der Verlauf ist bei Kindern meist mild, bei Erwachsenen allerdings nimmt der Erkrankungsverlauf an Schwere zu; ab dem 40. Lebensjahr oder bei Personen mit vorgeschädigter Leber besteht ein erhöhtes Risiko für einen tödlichen Ausgang der Erkrankung.

Wie kann Hepatitis A vermieden werden?

Die effektivste Maßnahme zum Schutz vor Hepatitis A ist laut "netdoktor.at" die aktive Schutzimpfung. Sollte keine aktive Schutzimpfung durchgeführt werden, so kann das Hepatitis-A-Risiko durch andere Maßnahmen reduziert werden:

- Hygiene reduziert das Risiko einer Ansteckung.

- Kochen oder schälen Sie Früchte und Gemüse während eines Urlaubs in Ländern, in denen die hygienischen Verhältnisse unzureichend sind.

- Vermeiden Sie rohe oder ungenügend gegarte Meerestiere.

Vermeiden Sie das Trinken von Getränken, die mit Eiswürfeln gekühlt werden. (red)