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Herminator: Hirscher hat gegen Ligety keine Chance

Heute Redaktion
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Nur fallweise werden Marcel Hirscher und Co. bis auf Weiteres an der Überlegenheit von Ted Ligety im Riesentorlauf kratzen können. Davon ist Hermann Maier überzeugt. "Es gibt sicher Rennen und Schneeverhältnisse, wo andere dabei oder sogar vorne sein werden. Über die Saison hinweg wird es aber wahrscheinlich nicht möglich sein", sagte der Doppel-Olympiasieger vor dem Weltcup in Val d'Isere.

Nur fallweise werden Marcel Hirscher und Co. bis auf Weiteres an der Überlegenheit von Ted Ligety im Riesentorlauf kratzen können. Davon ist Hermann Maier überzeugt. "Es gibt sicher Rennen und Schneeverhältnisse, wo andere dabei oder sogar vorne sein werden. Über die Saison hinweg wird es aber wahrscheinlich nicht möglich sein", sagte der Doppel-Olympiasieger vor dem Weltcup in Val d'Isere.

Der Riesentorlauf am Samstag in Frankreich könnte eines dieser "zwei, drei" speziellen Rennen sein. Sechs Tage nachdem Ligety die Konkurrenz bei seinem einmal mehr deklassiert hatte, sollte auf der steilen "Face" der Wind für die Jäger günstiger stehen.

"Da schaut es sicherlich anders aus", ist Maier überzeugt. "Die Torabstände sind kürzer, das ist ja kein richtiger Riesentorlauf. Das geht mehr in den Slalom oder Hindernislauf, da kann man auch taktisch ans Werk gehen", meinte der Salzburger an einem strahlend schönen Wintertag, den er auf den Pisten seines Heimatortes Flachau (Maier ist "Botschafter") genoss.

Ligety noch überlegener als im Vorjahr

Maier hatte sich nach dem Ligety-Sieg beim Saisonauftakt im Oktober in Sölden schwer gewundert über den Tenor, wonach die Konkurrenz aufgeholt habe. "Das war komplett fehl am Platz. Für mich war seine Überlegenheit dort sogar noch größer als im Vorjahr. Der erste Lauf war verkürzt, im zweiten ist er nur noch einen Sicherheitslauf gefahren. Und das wird er auch in Zukunft öfter so machen", so Maier.

Die Riesentorlauf-Überlegenheit des Schladming-Dreifachweltmeisters Ligety, der als Head-Fahrer "Markenkollege" von Maier ist, liegt für den Salzburger auf der Hand. "Erstens fährt er sehr gut, und zweitens stimmt bei ihm alles zusammen. Die Technik und das Material, das man an den Beinen hat, alles ist perfekt abgestimmt." Weder nur die Ski noch gute Technik alleine würden das wettmachen können. "Gutes Material ohne Technik geht nicht und umgekehrt auch nicht. Es fahren ja auch andere Head."

Maier: "Es ist ein Riesenaufwand geworden"

Ligety hingegen würde das Gesamtpaket optimal umsetzen. "Jeder hat verschiedenste Fußstellungen und so weiter. Er hat für sich das Richtige gefunden und darum geht es insgesamt auch - für sich selbst das Beste zu finden."

Das, so Maier, sei natürlich mit enorm viel Aufwand und Arbeit verbunden. "Ich habe es ja selbst am Ende meiner Karriere gemerkt, dass der Aufwand immer größer geworden ist, weil das Material eine immer größere Rolle gespielt hat. Anfangs ist fast jeder mit demselben Material gefahren. Heute muss jeder für sich das Individuelle finden, und es gibt technisch viel mehr Möglichkeiten, die Ski zu präparieren. Es ist ein Riesenaufwand geworden."

Aus für Allrounder

Deshalb ist Maier auch überzeugt, dass man als Allrounder im Weltcup-Skirennsport nur noch limitierte Möglichkeiten hat. "Man muss viel mehr Individualist sein als früher." Ligetys Technik sei schnell erklärt, so Maier. "Er fährt einen recht runden Schwung, weiß aber genau, wo er abkürzen muss. Denn wenn du nur rund fährst, verlierst du, weil du viel mehr Weg fährst", erklärte "Skilehrer" Maier.

Ligety würde auch tatsächlich viel Weg fahren. Der Unterschied: "Er beschleunigt dabei. Das kriegen nur ganz wenige hin. Sie müssen deshalb über die Linie riskieren, weil sie nicht auf die Geschwindigkeit kommen." Dass hier auch der perfekte Skiaufbau eine Rolle spielen würde, liege auf der Hand. "Da steckt viel drin." Aber am Ende, so Maier, gelte immer: "Man muss es auch umsetzen können. Das Wichtigste ist, das Beste für sich selbst zu finden."

APA