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Hier demonstriert eine halbe Million Franzosen

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Hunderttausende Menschen haben am Sonntag in Paris gegen die von der sozialistischen Regierung geplante Einführung der Homo-Ehe demonstriert. Die Organisatoren sprachen von 800.000 Teilnehmern, die Polizei von 340.000. Unterstützt von der katholischen Kirche sowie großen Teilen der konservativen Opposition protestierten sie gegen einen umstrittenen Gesetzentwurf, der gleichgeschlechtlichen Paaren auch ein Adoptionsrecht einräumt.

Mit Bussen und Bahnen reisten Gegner der Homo-Ehe aus ganz Frankreich an. Der Protest am Sonntag stand unter dem Motto "Wir stammen alle von einer Frau und einem Mann ab". Viele Teilnehmer brachten ihre Kinder mit zu der Kundgebung. "Die Papas und die Mamas gehen auf die Straße und verteidigen die Ehe", lautete der Schlachtruf der Demonstranten. "In den Hoden gibt es keine Eizelle", war zudem auf kleinen Fähnchen und Tafeln zu lesen. Der Chef der konservativen Oppositionspartei UMP, Jean-François Copé, marschierte hinter einem Transparent mit der Aufschrift "Alle Hüter des Bürgerlichen Gesetzbuchs".

Hollande will Gesetz durchboxen

Frankreichs Staatschef François Hollande hält bisher ungeachtet des Widerstands an den Plänen fest. Noch vor wenigen Tagen sagte er, das umstrittene Gesetz sei für ihn und "Millionen von Franzosen ein Fortschritt in Fragen der Gleichberechtigung". Das Projekt werde zu Ende geführt, versicherte er. Laut einer Umfrage vom Dezember ist eine Mehrheit von 60 Prozent der Franzosen für die Einführung der Homo-Ehe. Dass homosexuelle Paare auch das Adoptionsrecht bekommen, lehnt allerdings eine knappe Mehrheit ab.