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Hier liegt der Vegas-Killer tot in seinem Zimmer

Die Polizei von Las Vegas hat einen vorläufigen Ermittlungsbericht sowie neue Fotos vom Massaker in Las Vegas vom Oktober veröffentlicht.

Heute Redaktion
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In der Nacht des 1. Oktober 2017 feuerte der 64-jährige Stephen Paddock aus einem Zimmer im 32. Stockwerk des Madalay Bay Hotels in Las Vegas mehr als 1.100 Schüsse auf die Besuchermenge eines angrenzenden Musikfestivals. 58 Menschen starben, 851 weitere wurden verletzt.

Als die Polizei schließlich sein Hotelzimmer stürmte, tötete sich der Todesschütze selbst. Er hinterließ weder einen Abschiedsbrief noch ein Bekennerschreiben.

Sein Motiv ist bis heute unklar. Auch ein vorläufiger Ermittlungsbericht, den die Polizei von Las Vegas am Freitag veröffentlichte, weiß auf diese Frage bisher keine ausreichende Antwort zu geben.

Motiv bleibt vorerst weiter im Dunkeln

Laut Polizei soll Paddock in der Zeit vor dem Massaker "eine bedeutende Menge Geld verloren" haben. Dies könnte für die Tat mitverantwortlich sein, als alleiniges Motiv könne es aber nicht gelten.

Sein Arzt sagte aus, Paddock habe ständig über Schmerzen und Angstzustände geklagt. Körperlich sei er vollkommen gesund gewesen. Arzneien gegen Depression, die der Arzt vermutete, wollte er nicht nehmen. Der Todesschütze ließ sich lediglich Medikamente gegen Angstzustände verschreiben.

Kinderpornografie am Computer

Auf dem Computer des Vegas-Killers fanden die Beamte mehrere hundert Dateien mit Kinderpornografie. Die Auswertung seiner Internet-Suchanfragen zeigen, dass er seine Bluttat von langer Hand und minutiös über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr hinweg geplant hatte.

Er informierte sich über Ballistik, Vorgehensweisen und Taktiken von Polizei-Spezialeinheiten sowie größere Musikfestivals und Massenveranstaltungen.

Überall in seinem Zimmer waren Notizzettel mit Anweisungen verteilt. Neben Dutzenden von halb- und vollautomatischen Schusswaffen hatte Paddock auch einiges Werkzeug bei sich, zudem verlief ein blauer Plastikschlauch mit einem daran befestigten Mundschnorchel quer durch das luxuriöse Zimmer.

Ermittlungen gegen weitere Verdächtigen

Laut den Ermittlungen sieht die Polizei als erwiesen an, dass Stephen Paddock der einzige Todesschütze war. Allerdings werde derzeit gegen eine weitere Person ermittelt. Eine Anklage werde es innerhalb der nächsten zwei Monate geben, so die Ermittler.

Dabei handelt es sich nicht um die Lebensgefährtin des Killers, gegen die zwischenzeitlich auch ermittelt wurde. Diese befand sich zum Tatzeitpunkt nicht im Land und wusste nichts von der geplanten Tat. Sie und Paddock hätten sich im Jahr vor der Tat zusehends voneinander entfernt.

(red)