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Hier zählt ein britischer Ex-Banker sein Drogengeld

Heute Redaktion
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Für großes Aufsehen sorgt in Großbritannien derzeit ein Enthüllungsvideo über den Ex-Bankenchef Paul Flowers: Darin sieht man den Banker auf dem Weg zum Rauschgiftkauf, und wie er Drogengeld zählt.

Paul Flowers ist nicht nur Methodisten-Pfarrer, sondern war auch langjähriger Vorsitzender der als besonders ethisch geltenden "Co-operative Bank", die seit geraumer Zeit in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Am 6. November musste er deshalb dem britischen Schatzkommitee Rede und Antwort stehen. Wie das Video sowie einige Text-Nachrichten beweisen, sei der 63-Jährige zu diesem Zeitpunkt unter Drogeneinfluss gewesen, berichtet .

Um Dampf abzulassen feierte der Geistliche offenbar wilde Drogen- und Sexpartys mit Callboys. Das Video, das mit versteckter Kamera aufgenommen wurde, zeigt den Geistlichen auf dem Weg zum Drogenkauf. Seinem Beifahrer übergibt er 300 Pfund in 20-Pfund-Noten. Das Geld zählt er ab und nennt seinem Begleiter eine "Einkaufsliste" mit Substanzen, die er haben möchte. Kokain und Crystal Meth wünscht sich der Ex-Banker ebenso wie "Ket" (das Beruhigungsmittel Ketamin). Letzteres werde er nicht besorgen können, antwortet sein Begleiter. Flowers' Antwort: "Keine Bange, wir kommen mit dem aus, was wir haben".

Ex-Liebhaber verpfiff ihn an die Medien

Einer seiner Sex-Partner ließ den Medien nun das schockierende Video sowie Textnachrichten des 63-Jährigen zukommen, weil er nach eigener Aussage "von seiner Heuchelei angewidert" sei. Paul Flowers ist seit 40 Jahren ein Methodisten-Pfarrer und Mitglied mehrer Initiativen gegen Drogenmissbrauch.

Am Tag nach seiner Anhörung vor dem Schatzkommitee verschickte Flowers die Textnachricht: "Gestern wurde ich vom Schatzkommitee 'gegrillt' und nachher kam ich nach Manchester um mit Freunden 'über die Stränge zu schlagen'." In anderen Textnachrichten erzählt er von seinen Drogenexzessen und prahlt mit seinen politischen Kontakten zur Labour Partei.

Die "Co-operative Bank" ist seit einiger Zeit in einer finanziellen Schieflage und fuhr allein im ersten Halbjahr 2013 einen Verlust von umgerechnet mehr als 835 Millionen Euro ein. Flowers musste im Mai diesen Jahres deshalb den Hut nehmen und vor einer Anhörung erscheinen.