Politik

Hilfsorganisationen kritisieren Asyl-Obergrenze

Heute Redaktion
Teilen

Die von der Regierung und den Bundesländern beim Asylgipfel am Mittwoch beschlossene Obergrenze von 37.500 Flüchtlingen stößt bei zahlreichen Hilfsorganisationen auf Unverständnis und Widerstand. So äußerten sich etwa die Caritas und das Rot Kreuz kritisch über den Entschluss.

Die von der am Mittwoch beschlossene Obergrenze von 37.500 Flüchtlingen stößt bei zahlreichen Hilfsorganisationen auf Unverständnis und Widerstand. So äußerten sich etwa die Caritas und das Rot Kreuz kritisch über den Entschluss.

Pro Tag gibt es in Österreich rund 300 Anträge auf Asyl. Hochgerechnet bedeutet das, dass die am Mittwoch beschlossene Obergrenze bereits in den Sommermonaten erreicht wäre. Für Caritas-Chef Michael Landau etwa wäre ein Zurückweisen der danach kommenden Flüchtlinge so "wie wenn die Feuerwehr fünf Brände löscht und beim sechsten zuschaut".

Ähnlich sieht das Werner Kerschbaum, Generaldirektor des Roten Kreuzes. Die "baulichen Maßnahmen" entlang der Grenze zu Slowenien würde dem Andrang Tausender Menschen gar nicht stand halten, schließt er sich der Kritik an der Obergrenze an. Michael Chalupka äußerte Bedenken, dass sich Asylsuchende dann wieder vermehrt in die Hände von skrupellosen Schleppern begeben würden.

Abweisung nicht möglich

Schutzsuchende würden sich nicht an eine Obergrenze halten, mein auch Alev Korun, Integrationssprecherin der Grünen. Ähnlich sinnlos wäre es in ihren Augen, eine Obergrenze für Verkehrsunfälle oder Krebserkrankungen zu beschließen.

Eine Abfuhr für die Obergrenze gibt es indes vom künftigen Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil - weil eine Abweisung gar nicht möglich wäre. "Wir müssen uns an die Gesetze und die Genfer Flüchtlingskonvention halten", so Doskozil im "Ö1"-Morgenjournal.