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Hoeneß: "Ich hatte zwei Fanklubs im Gefängnis!"

Heute Redaktion
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21 Monate saß Uli Hoeneß wegen Steuerbetrugs in Haft. Nun plaudert der Bayern-Präsident über seine Zeit im Gefängnis – und verrät Bayerns China-Pläne.

Uli Hoeneß in Plauderlaune! Bei einer Gala in Vaduz (Lie) erzählte der Bayern-Präsident von seiner Zeit im Gefängnis, seine Einschätzungen vor dem Champions-League-Finale und die Finanzpläne der Bayern – die er seit der Rückkehr aus der Haft kräftig vorantreibt. Ein positives Image ist ihm sehr wichtig, wie er auch im Gefängnis bewies: "An meinem letzten Tag kam die Direktorin zu mir und sagte: ,Herr Hoeneß, sie sind der Erste, der rausgeht und zwei Fanklubs hat. Einen bei den Beamten, einen bei den Gefangenen'." Das Gerichtsurteil wurmt ihn offenbar noch: "Ich bin der einzige Deutsche, der Selbstanzeige gemacht hat und trotzdem im Gefängnis war. Ein Freispruch wäre völlig normal gewesen."

China-Pläne nach der Haft



Seine Strafe hat Hoeneß abgesessen, jetzt hat er große Pläne mit den Bayern – in China. "Irgendwann wird ein chinesischer Spieler bei uns auflaufen", meint er. "Das wird in China eine irre Nachfrage erzielen. Wenn wir am Samstag dann wahrscheinlich um zwei Uhr spielen, damit in Schanghai oder Peking in Primetime live übertragen werden kann, dann drücken 300 Millionen Chinesen auf ihr iPhone und zahlen je einen Euro. Dann können sie sich etwa vorstellen, wo es hingeht."

Einnahmen für Gehälter

Laut Hoeneß haben die Bayern die Einnahmen auch dringend nötig – wegen der steigenden Spielergehälter. "Die Gehaltskurven zeigen extrem nach oben. Du kannst sagen, bei uns darf niemand mehr als fünf Millionen verdienen, aber damit kannst du heute keine Champions League gewinnen. Fünf Millionen verdient der Messi in einem Monat." Zwar nicht Messi, aber Barcelona-Rivale Real warf die Bayern im Viertelfinale aus der Königsliga. Für Hoeneß verkraftbar. "Juve, Real und wir sind momentan die drei besten Mannschaften Europas. Daran wird sich so schnell nichts ändern."

Party-Marathon in der Jugend



In der Bundesliga steht der fünfte Meistertitel für die Bayern schon fest. "Jeder tut so, als ob das selbstverständlich wäre", ärgert sich Hoeneß. Launiger Nachsatz: "Als ich noch gespielt habe und wir Deutscher Meister wurden, haben wir fünf Tage gefeiert. Drei Tage waren wir besoffen." (gr)