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Hoeneß lebt künftig auf zehn Quadratmetern

Heute Redaktion
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Uli Hoeneß muss seine Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt in Landsberg am Lech in Oberbayern absitzen. Dies hat Gerichtssprecherin Andrea Titz am Freitag in München unter Berufung auf den Vollstreckungsplan der bayerischen Justiz mitgeteilt. Allerdings muss Hoeneß' Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Haft wegen Steuerhinterziehung zuvor rechtskräftig werden.

Uli Hoeneß muss seine Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt in Landsberg am Lech in Oberbayern absitzen. Dies hat Gerichtssprecherin Andrea Titz am Freitag in München unter Berufung auf den Vollstreckungsplan der bayerischen Justiz mitgeteilt. Allerdings muss Hoeneß' Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Haft wegen Steuerhinterziehung zuvor rechtskräftig werden.

Dies ist bisher noch nicht der Fall, weil die Staatsanwaltschaft erst Anfang kommender Woche entscheiden will, ob sie Revision gegen das Urteil einlegt. Der 62-jährige Ex-Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München kann im Gefängnis nicht auf Sonderbehandlungen aufgrund seiner Bekanntheit hoffen. "Im Gefängnis gibt es keinen Promibonus", sagte der Vorsitzende des Bundes der Strafvollzugsbediensteten in Deutschland, Anton Bachl, am Freitag in Straubing in einem dpa-Interview.

Duschen mit Mithäftlingen

"Eine Einzelzelle ist zwischen acht und zehn Quadratmeter groß. Darin gibt es ein Bett, einen Schrank, einen Tisch und einen Stuhl. Zudem einen Nassbereich mit Waschbecken und einer separaten Toilette. Die Gemeinschaftsduschen sind auf dem Flur", erklärte Bachl zu Größe und Ausstattung der Zellen. Einen Fernseher dürfe Hoeneß mitbringen, aber "Bezahlfernsehen, um sich die Champions League anzuschauen, ist nicht erlaubt", betonte der Vorsitzende.

Auch müsse Hoeneß im Gefängnis arbeiten. "Jeder Häftling in Bayern ist zur Arbeit verpflichtet, außer es sprechen gesundheitliche Gründe dagegen oder der Häftling ist im Rentenalter. Dabei wird die Eignung des Gefangenen beachtet. Herr Hoeneß ist ja Wurstfabrikant. Er kann also in der Küche oder beim Anstaltsmetzger arbeiten, wenn die Justizvollzugsanstalt dies anbietet", meinte Bachl, der bei guter Führung mit einer Entlassung "nach zwei Jahren" rechnet.

Keine Ausflüge ins Stadion

Auch könnte Hoeneß nach ein paar Monaten in den offenen Vollzug kommen. "Sollte er eine Anstellung, beispielsweise beim FC Bayern München bekommen, darf er tagsüber raus, um dort zu arbeiten. Dies dient der Resozialisierung. Abends muss er aber wieder in die Zelle zurück. Für eine Resozialisierung ist es nicht notwendig, dass ein Häftling sich die Champions League im Stadion anschaut", betonte Bachl.

APA