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Hoeneß-Offensive bei Kane – Bayern-Bosse in Sorge

Der Wechsel-Poker von Harry Kane zu Bayern München zieht sich in die Länge. Mit Aussagen über den Stürmer sorgte Uli Hoeneß nun für Unmut. 

Heute Redaktion
Uli Hoeneß spricht offensiv über Tottenham-Torjäger Harry Kane.
Uli Hoeneß spricht offensiv über Tottenham-Torjäger Harry Kane.
Reuters, Imago Images

Die Ausgangslage bleibt weiterhin unverändert. Deutschlands Serienmeister möchte einen Weltklasse-Stürmer unter Vertrag nehmen, das Experiment mit einer Falschen Neun ist gescheitert. Englands Star-Stürmer Kane ist die deklarierte Wunschlösung. Mit dem noch 29-Jährigen sind sich die Münchner bereits einig, nicht allerdings mit dessen Klub Tottenham Hotspur. 

Denn Boss Daniel Levy, ein ausgefuchster Verhandler, beharrt auf einer Ablösesumme rund 100 Millionen Euro – obwohl Kanes Vertrag eigentlich nur noch ein Jahr läuft. Münchner Angebote knapp unter 70 Millionen Euro und rund um 80 Millionen Euro wurden abgewiesen. 

Hoeneß-Worte ein Eigentor?

Dass die Bayern aber ernst machen, zeigten nicht zuletzt die Aussagen des Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß am Rande des Trainingslagers am Tegersee. Seit der Trennung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic ist der 71-Jährige als Teil der Bayern-Taskforce wieder für Transfers zuständig. Eine Rolle, die Hoeneß besonders aktiv anlegt. "Bis jetzt ist es so, dass Harry in allen Gesprächen ganz klar signalisiert, dass seine Entscheidung steht. Und wenn die bleibt, kriegen wir ihn. Dann wird Tottenham einknicken müssen, weil so ein Verein auf 80, 90 oder wieviele Millionen es dann werden, nicht verzichten kann", so Hoeneß, sprach damit an, dass der englische Teamkapitän spätestens im Sommer 2024 ablösefrei kommen könnte. 

Die durchaus offensiven Worte sind aber nicht überall gut angekommen. Vor allem nicht bei den Bayern selbst. In der Führungsetage wünsche man sich laut "Bild" mehr Diskretion, einen respektvolleren Umgang mit den "Spurs". Denn die große Angst ist, dass die Offensive des 71-Jährigen den englischen Klub verschrecken oder gar die Ablösesumme viel weiter nach oben schrauben könnte. 

Für Zurückhaltung war Hoeneß jedenfalls noch nie bekannt. Das weiß auch Bayerns neuer Vorstandschef Jan-Christian Dreesen, der auf die Hoeneß-Äußerungen angesprochen meinte: "Er hat da ja einiges gesagt, das ist auch alles richtig. Ich halte es aber mit dem, was der Trainer gesagt hat: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht." 

Postecoglu spricht über Hoeneß-Offensive

Eine Sichtweise, die scheinbar auch die Spurs vertreten. Denn Tottenhams neuer Coach Ange Postecoglu konnte sich ebenso einen Seitenhieb in Richtung München nicht verkneifen. "Wenn andere Vereine über Spieler reden, die bei uns unter Vertrag stehen, ist das für die ein größeres Problem als für uns. Viele Leute kennen Harry besser als ich, aber er wird sich davon nicht beeinflussen lassen. Er ist hier und solange das so ist, ist er voll dabei in dem, was er tut", untermauerte der Spurs-Trainer.