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Höfl siegt - Vonn punktet bei Comeback nicht

Heute Redaktion
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Lindsey Vonns Comeback iist nicht nach Maß gelaufen. Die US-Amerikanerin kam bei der Abfahrt in ihrem Wohnzimmer Lake Louise nicht einmal in die Punkteränge. Im Ziel gab Vonn zu, dass sie sehr nervös war und etwas zu vorsichtig gefahren ist. Der Sieg ging an Maria Höfl-Riesch, beste Österreicherin war erneut Anna Fenninger, die es auf Platz vier schaffte.

Nach mehr als einem Jahr heißt die Gewinnerin eines alpinen Ski-Weltcup-Skirennen wieder Maria Höfl-Riesch. Die Deutsche gewann am Freitag die erste von zwei Abfahrten in Lake Louise, sie setzte sich vor der Schweizerin Marianne Kaufmann-Abderhalden (0,70) und der Italienerin Elena Fanchini (1,20) durch. Vierte wurde die Salzburgerin Anna Fenninger, die um 0,07 Sekunden am Podest vorbeischrammte.

Die US-Amerikanerin Lindsey Vonn landete bei ihrem Comeback nach zehnmonatiger, verletzungsbedingter Pause mit 3,19 Sekunden Rückstand außerhalb der Punkteränge. Sie wird aber die beiden weiteren Rennen in Lake Louise bestreiten. Die zweite Saisonabfahrt war mit einstündiger Verspätung gestartet worden. Aufgrund der Temperaturen unter 30 Grad minus und umherschwirrender Eiskristalle war das Risiko vereister Brillen zunächst zu hoch gewesen.

Erster Sieg für Riesch seit einem Jahr

Für Höfl-Riesch war es der 25. Sieg im Weltcup, der neunte in einer Abfahrt. Zugleich war es der erste Weltcupsieg seit dem Levi-Slalom im November 2012. "Ich bin sehr zufrieden, es war wirklich nahezu perfekt. Die Kleinigkeiten, die im Training nicht ganz gepasst haben, sind mir heute gelungen. Für mich war es ein super Tag, ich hoffe, es geht so weiter. Ich will nochmals zwei gute Rennen fahren. Aber man kann nicht davon ausgehen, dass ich jedes Rennen gewinne."

Fenninger war trotz des verpatzten Podestranges zufrieden. "Ein vierter Platz ist auch nicht schlecht", sagte die Fünfte der Beaver-Creek-Abfahrt vor einer Woche. "Es ist zwar arschkalt, aber wenigstens waren die Bedingungen fair. Ich hätte mir sowieso nie gedacht, dass ich in der Abfahrt hier einmal auf das Podium fahren kann. Also bin ich sehr zufrieden. Die Fahrt war trotzdem wieder sehr durchwachsen." Zweitbeste Österreicherin wurde Stefanie Moser auf Platz sieben. "Das Ziel war, unter die besten 10 zu fahren, das habe ich geschafft, ich bin sehr, sehr zufrieden", meinte Moser. Elisabeth Görgl kam auf Platz 14. "Oben habe ich richtig gut Gas gegeben, dann auch im Mittelteil bis zum Coaches Corner bin ich gut dabei gewesen, dann aber zu weit gesprungen. Vielleicht war ich mit dem Schwerpunkt zu weit hinten", sagte die Steirerin.

Vonn ist trotz des schlechten Ergebnisses mit dem Comeback zufrieden

Lindsey Vonn war trotz verpasster Punkte auf jener Strecke, auf der sie bereits 14 Weltcupsiege gefeiert hat, glücklich. "Es ist sehr schön, dass ich weder zurück bin. Ich war sehr nervös, ich bin seit zehn Monaten kein Rennen gefahren", erklärte die 29-Jährige, der es noch an Selbstvertrauen fehlte. "Das war nicht da. Ich bin definitiv zu vorsichtig gefahren. Aber ich bin sehr froh. Ich habe hier noch zwei Rennen und werde hoffentlich noch ein bisschen schneller sein."

Das Knie habe keine Probleme bereitet. "Ich habe nicht an das Knie gedacht. Es lag wirklich nur am Selbstvertrauen, weil ich ja auch nicht so viel trainiert habe in den vergangenen paar Wochen. Das braucht ein bisschen Zeit." Vonn hatte sich im Februar während der Schladming-WM massive Knieverletzungen zugezogen, am 19. November erlitt sie bei einem Sturz im Training in Copper Mountain einen Teilabriss des vorderen Kreuzbandes, verzichtete aber mit Blick auf Olympia auf eine Operation.

Eisige Kälte beeinträchtige das Rennen

Die extreme Kälte von bis zu minus 36 Grad und die in der Luft herumwirbelnden Schneekristalle hatten zu einer Startverzögerung geführt. Die Schneekanonen waren im Betrieb und der drehende Wind blies die Kristalle und Feuchtigkeit über die Piste, die Wetterlage (unten kälter als oben) spielte zusätzlich nicht mit.

Bei minus 30 Grad wurde schließlich gestartet, Richtlinien wie etwa im Langlauf, ab wann es nicht mehr geht, gibt es im alpinen Ski-Weltcup übrigens nicht. Viele Damen trugen Masken. "Meine ist runtergerutscht, da war die Nase heraußen und ist kalt geworden. Das merkt man aber erst im Ziel. Unter der Fahrt ist man so in Anspannung", erläuterte etwa Höfl-Riesch. Die ursprünglich fünftplatzierte Lichtensteinerin Tina Weirather wurde wegen Tragens von Armschonern disqualifiziert

1. Maria Höfl-Riesch (GER) 1:56,03  Min.

 2. Marianne Kaufmann-Abderhalden (SUI) 1:56,73 +0,70

 3. Elena Fanchini (ITA) 1:57,23 +1,20

 4. Anna Fenninger (AUT) 1:57,30 +1,27

 5. Nadja Jnglin-Kamer (SUI) 1:57,54 +1,51

 6. Tina Maze (SLO) 1:57,57 +1,54

 7. Stefanie Moser (AUT) 1:57,66 +1,63

  . Larisa Yurkiw (CAN) 1:57,66 +1,63

 9. Carolina Ruiz Castillo (ESP) 1:57,76 +1,73

10. Lara Gut (SUI) 1:57,79 +1,76

weiters

14. Elisabeth Görgl (AUT) 1:57,90 +1,87

16. Cornelia Hütter (AUT) 1:58,05 +2,02

17. Ramona Siebenhofer (AUT) 1:58,08 +2,05

18. Regina Sterz (AUT) 1:58,29 +2,26

23. Nicole Schmidhofer (AUT) 1:58,58 +2,55

34. Tamara Tippler (AUT) 1:58,97 +2,94

40. Lindsey Vonn (USA) 1:59,22 +3,19

45. Andrea Fischbacher (AUT) 1:59,49 +3,46

APA/red