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Wenn hohe Temperaturen im Job zur Qual werden

Nicht alle können sich über die warmen Tage freuen: Bei der Arbeit werden hohe Temperaturen für viele Menschen zur Belastungsprobe.

Heute Redaktion
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Starke Hitze kann für arbeitende Menschen gesundheitsschädlich sein. Ministerien appellieren daher weltweit jährlich an die Arbeitgeber, ihre Mitarbeiter bei hochsommerlichen Temperaturen am Arbeitsplatz zu schützen. "Hitzebelastungen am Arbeitsplatz dürfen nicht unterschätzt werden", sagt Brandenburgs Arbeitsministerin Susanna Karawanskij.

Arbeitgeber muss Mitarbeiter schützen



Der Arbeitgeber sei nach dem Arbeitsschutzgesetz dazu verpflichtet, Gefährdungen für Leben und Gesundheit zu vermeiden oder zumindest gering zu halten. Klettert die Lufttemperatur im Arbeitsraum über die 26-Grad-Marke, sollen Arbeitgeber wirksame Maßnahmen ergreifen, ab 30 Grad müssen sie dies tun.

Vor allem werdende oder stillende Mütter, Frauen an Steharbeitsplätzen, ältere und gesundheitlich gefährdete Beschäftigte – wie chronisch Kranke, Menschen mit bestimmter Behinderung oder medikamentöser Behandlung – benötigen besonderen Schutz vor zu hohen Temperaturen am Arbeitsplatz. Dazu gebe es "eine Reihe einfacher Maßnahmen, die die Arbeit erträglicher machen", so Karawanskij.

Das kann man gegen Hitze am Arbeitsplatz tun



Geschlossene Räume lassen sich über Nacht oder in den frühen Morgenstunden durch Lüftung auskühlen und tagsüber durch Verschattung der Fenster vor Überwärmung schützen. Elektrische Geräte, die Abwärme produzieren, können beispielsweise nur bei Bedarf in Betrieb genommen werden. Gegen störende direkte Sonneneinstrahlung helfen auch außenliegende Jalousien sowie innen liegende Rollos aus hellem oder hoch reflektierendem Material.

Schwere körperliche Arbeit in den heißen Stunden sollte man vermeiden oder verringern und mit kurzen Ruhephasen unterbrechen. Zusätzliche kurze Pausen von rund zehn Minuten sind ebenfalls ratsam. Auch eine Lockerung der Bekleidungsregeln kann angewiesen werden. Ein kostenloses Angebot alkoholfreier Getränke und vor allem flexible Arbeitszeiten erleichtern den Arbeitsablauf. So sollte die Möglichkeit angeboten werden, morgens früher mit der Arbeit zu beginnen, um hohen Temperaturen am Nachmittag auszuweichen.

Beschwerden ernst nehmen



Wichtig sei, so die Ministerin, dass Beschäftigte Symptome wie Übelkeit, Schwindel, Erbrechen oder die Störung des Bewusstseins ernst nehmen. Denn dies sind erste Anzeichen für einen drohenden Hitzschlag. Deswegen sollte jeder am Arbeitsplatz ausreichend trinken.

Reicht es, bei 24 Grad Raumtemperatur etwa 2 Liter am Tag zu trinken, so sollte die Trinkmenge bei hohen Temperaturen um mindestens 1 Liter gesteigert werden. Besonders geeignet sind Mineralwässer, ungesüßte Früchte- und Kräutertees sowie verdünnte Fruchtsäfte.

(rfr)