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Holte Austria Spieler, die Wohlfahrt nicht wollte?

Heute Redaktion
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Franz Wohlfahrt
Franz Wohlfahrt
Bild: picturedesk.com

Mit nur fünf Punkten aus den ersten sieben Bundesliga-Runden taumelt die Wiener Austria durch die Bundesliga, legte den schlechtesten Saisonstart der Geschichte hin. Nun meldete sich auch Ex-Sportdirektor Franz Wohlfahrt zu Wort.

Der ehemalige Teamtorwart war im Juni 2018 als Sportdirektor der Veilchen fristlos entlassen worden. Vor Gericht einigten sich beide Parteien dann. Eine Mitverantwortung an der sportlichen Talfahrt der Austria wies der 55-Jährige bei Peter Linden allerdings weit von sich.

"Ich lasse mich nicht für Dinge verantwortlich machen, die nicht auf meinem Mist gewachsen sind. Da muss ich mich entschieden verteidigen, da geht?s um meinen Ruf", so der frühere ÖFB-Teamtormann energisch. Schließlich schaffte es die Austria in seiner dreieinhalbjährigen Amtszeit zwei Mal in die Europa-League-Gruppenphase, wurde Vizemeister, erreichte das Cupfinale. Alles aktuell in weiter Ferne.

Doch bereits unter Wohlfahrt startete der sportliche Abstieg der Veilchen. "Nicht vergessen, wir hatten damals zehn Verletzte. Das war nicht wegzustecken." Dafür rollte der Rubel. Mit den Verkäufen von Larry Kayode, Petar Filipovic und Jens Stryger Larsen kamen brutto 18 Millionen Euro in die violetten Kassen, erklärte Wohlfahrt.

Um das Geld kamen Spieler, die er nicht wollte. Die Namen: Mohamed Kadiri, Ibrahim Alhassan, auch Alon Turgeman, der aktuell noch im Veilchen-Kader steht. Ähnlich verhielt es sich demnach auch bei der Trainer-Bestellung nach Thorsten Fink, als Thomas Letsch übernahm.

Der einfache Grund dafür: Wohlfahrt war nicht – wie zuvor Thomas Parits und nun Peter Stöger – Sportvorstand, damit mit AG-Vorstand Markus Kraetschmer gleichberechtigt, sondern als Sportdirektor Kraetschmer unterstellt. Damit hatte der Finanz-Boss die Letztverantwortung.

Außerdem sei das Austria-Budget sukzessive geschrumpft, um jährlich mindestens zehn Prozent, wie Wohlfahrt erzählte. Zuletzt hatte er nur noch 8,2 Millionen Euro zur Verfügung. Dieses hätte noch steigen können, denn im Jänner 2018 lag demnach ein schriftliches Angebot von Konyaspor im Wert von zwei Millionen Euro für Tarkan Serbest vor. Der Deal scheiterte am Verein, der die doppelte Ablöse verlangte.

Und auch andere Deals scheiterten demnach. So sei Wohlfahrt an Spielern wie Karim Onisiwo, Stefan Lainer, Patrick Farkas oder Zlatko Junuzovic dran gewesen. Sie alle waren nicht finanzierbar.