Welt

Homo-Ehe in England und Wales nun offiziell erlaubt

Heute Redaktion
Teilen

Pünktlich seit Mitternacht Ortszeit können schwule und lesbische Paare in England und Wales offiziell den Ehebund eingehen. Die ersten Paare heirateten gleich in der Nacht auf Samstag, als die Gesetzesänderung in Kraft trat. Das gesamte Wochenende lang waren viele weitere Hochzeitsfeiern geplant. Der britische Premierminister David Cameron sprach von einem "wichtigen Moment für unser Land".

Pünktlich seit Mitternacht Ortszeit können schwule und lesbische Paare in England und Wales offiziell den Ehebund eingehen. Die ersten Paare heirateten gleich in der Nacht auf Samstag, als die Gesetzesänderung in Kraft trat. Das gesamte Wochenende lang waren viele weitere Hochzeitsfeiern geplant. Der britische Premierminister David Cameron sprach von einem "wichtigen Moment für unser Land".

Als Zeichen der neuen vollen Gleichberechtigung wehte die Regenbogenfahne, das Symbol der Homosexuellen-Bewegung, über Regierungsgebäuden in London. Cameron erklärte, es spiele von nun an in Großbritannien "keine Rolle mehr, ob man heterosexuell oder homosexuell ist", der Staat sehe alle Beziehungen als gleichberechtigt an. Das sei auch eine "starke Botschaft" an junge Menschen, die sich über ihre Sexualität noch nicht klar seien. Sie wüssten nun ebenfalls, dass alle gleich seien.

Die letzten Worte gingen im Jubel der Hochzeitsgesellschaft unter, dabei waren sie so entscheidend. "Hiermit erkläre ich Sie rechtmäßig zu Mann und Mann", sagte Standesbeamtin Gina Wheeler am Samstag wenige Minuten nach Mitternacht im herrschaftlichen Council Chamber des Rathauses von Islington in London. Sie und vor allen Dingen Peter McGraith und David Cabreza schrieben damit Geschichte. Die beiden Männer sind eines der ersten homosexuellen Paare, die in England geheiratet haben. Rund 500 Menschen waren dabei.

Schottland will im Oktober nachziehen

"Das ist ein historischer Moment", jubelte Menschenrechtsaktivist Peter Tatchell. Seit 1992 hatte er mit seinen Mitstreitern für die Öffnung der Ehe gekämpft. 22 Jahre später sei der Bann endlich gebrochen. Seit dem 29. März haben Homosexuelle in England und Wales das gesetzlich verankerte Recht, Ehen zu schließen. Schottland will im Oktober nachziehen.

Um 0.23 Uhr verließen McCraith und Cabreza das Rathaus - beide in schwarzem Anzug, weißem Hemd, silberfarbener Fliege und mit einer roten Blüte am Revers. Als sie auf den Treppenstufen ihre Ehe-Urkunde präsentierten, wurden sie auch dort mit großem Applaus empfangen. Rund 500 Menschen hatten sich auf dem Vorplatz versammelt, darunter etwa 20 Kamerateams und Fotografen aus der ganzen Welt. Die Menge stimmte den traditionellen Hochzeitsmarsch ("Hier kommt die Braut") an und warf Reis.