Österreich

Homophobe Attacke auf Travestiekünstler in Wien

Heute Redaktion
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Bild: privat

Der homosexueller Travestiekünstler Cris Crack ist in der Nacht auf vergangenen Freitag in Wien beim Verlassen eines Lokals wüst beschimpft und brutal zusammengeschlagen worden. Die "Grünen Andersrum" fordern nun eine Anpassung des Verhetzungsparagraphen, um derartige Hassdelikte künftig besser bestrafen zu können.

Der homosexueller Travestiekünstler Cris Crack ist in der Nacht auf vergangenen Freitag in Wien beim Verlassen eines Lokals wüst beschimpft und brutal zusammengeschlagen worden. Die "Grünen Andersrum" fordern nun eine Anpassung des Verhetzungsparagraphen, um derartige Hassdelikte künftig besser bestrafen zu können.

Der 21-jährige wurde im Ride Club am Wiener Gürtel gegen 4 Uhr früh am Weg zur Toilette homophob beschimpft. Als er den Mann zur Rede stellen wollte, versetzte ihm dieser einen Tritt in den Rücken, sodass er rund 20 Stufen hinunterflog. Vor dem Lokal ging der Täter nochmal auf sein bereits verletztes Opfer los, verpasste ihm einen Faustschlag. Als der Travestiekünstler bereits am Boden lag, setzte sich sein Peiniger noch auf dessen Rückung und schlug weiter auf dessen Kopf ein.

Die verständigte Polizei konnte den Täter noch an Ort und Stelle fassen und seine Personalien aufnehmen. Besonders schockierend: Zeugen hätten den Übergriff beobachtet und nicht eingegriffen.

Das Resultat: eine Rissquetschwunde und geprellte Rippen sowie eine verstauchte Wirbelsäule, wie der Künstler auf seiner Facebookseite bekanntgab. Neben den körperlichen Schäden sind es vor allem die seelischen Qualen, die den jungen Mann weiter belasten. Aufgrund von Angschüben kann er sich momentan nicht alleine in seiner Wohnung aufhalten.

"Ganz klar Hassdelikt"

Es habe sich laut Marco Schreuder, Bundessprecher der "Grünen Andersrum", klar um ein Hassdelikt wegen der sexuellen Orientierung des Opfers gehandelt. "Körperliche Gewalt und verbale Attacken auf Lesben, Schwule, Transgender und intersexuelle Menschen sind keine Seltenheit", heißt es in der Aussendung.

Die "Grünen Andersrum" fordern nun zwei Maßnahmen: Zum Einen eine ausdrückliche Erwähnung von Hassdelikten im Verhetzungsparagraphen. Zum Anderen eine "systematische Erfassung von homo- und transphoben Gewalttaten seitens der Behörden und der Polizei", so Schreuder.