Ex-SPÖ-Bezirksrat Dorian Rammer muss den Schock noch immer verdauen: Sonntag (11.8.) wurde der Politiker aus Wien-Mariahilf wegen seiner sexuellen Orientierung beschimpft, schnell kam es zu Handgreiflichkeiten. Rammer landete mit dem Kopf am Gehsteig, erlitt eine blutende Kopfverletzung – wir berichteten. "Vier Zentimeter geklebt am Kopf, hatte ich als Sechsjähriger schon mal, damals auch aufgrund von Bullys. Jetzt hat's weniger geblutet, dafür mehr Schock hinterlassen. Werd' trotzdem immer authentisch für meine Weltanschauung und Werte einstehen", gibt sich Rammer auf Facebook tapfer. Leider gab es nun im Netz auch diskriminierende Kommentare für den Mariahilfer Unternehmer.
"Endlich hat es den richtigen (sic!) getroffen!" - diese Aussage eines einschlägigen rechten Accounts repostete vor kurzem angeblich ein FPÖ-Gemeinderat aus Bruck an der Mur auf Facebook. Für den obersteirischen SPÖ-Nationalratsabgeordneten Mario Lindner ist dieses geschmacklose, gewaltverherrlichende Posting einmal mehr ein Beweis dafür, wie wenig der Freiheitlichen Partei in Wahrheit an friedlichem Zusammenleben liege: "Wie groß muss der eigene Hass sein, dass man sich über einen gewaltsamen Angriff auf einen schwulen Mann freut, nur weil dieser einen ehemaligen SPÖ-Funktionär getroffen hat?", fragt Lindner, der auch SPÖ-Sprecher für Gleichbehandlung und LGBTIQ+ ist.
"Es ist schockierend, dass man das überhaupt sagen muss, aber: Hasskriminalität und Gewalt treffen niemals einen 'Richtigen' - sie sind immer schrecklich, egal mit welchem Hintergrund und gegen welches Opfer sie geschehen!"
Für Lindner und die SPÖ steht fest, dass es gerade angesichts des aktuellen Vorfalls am Wiener Naschmarkt endlich ein umfassendes, gesamtheitliches Vorgehen gegen Hasskriminalität braucht. "Gerade die LGBTIQ+ Feindlichkeit nimmt in Österreich kontinuierlich zu - dieser Entwicklung darf die Politik niemals tatenlos zusehen!"