Fussball

Homophobie! Star-Coach lässt sein Team abtreten

Weil einer seiner Spieler homophob beleidigt wurde, sorgte Trainer und US-Spielerlegende Landon Donovan für einen Spielabbruch.

Sebastian Klein
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Coach und Eigentümer Landon Donovan mit seinen Assistenten Nate Miller und Carrie Taylor im Hintergrund
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Starkes Zeichen! Landon Donovan, Eigentümer und Trainer der San Diego Loyal, ließ seine Mannschaft abtreten, nachdem einer seiner Spieler auf dem Feld homophob beleidigt worden war.

Das US-Zweitligaspiel gegen Phoenix Rising wurde daraufhin abgebrochen.

Das Opfer der homophoben Attacke heißt Collin Martin. Der Profi-Fußballer hatte sich 2018 als schwul geoutet, als er noch in der MLS für Minnesota aktiv war. Im Spiel gegen Phoenix soll ihn Gegenspieler Junior Flemmings "Batty Boy" genannt haben – eine jamaikanische Beleidigung gegen Homosexuelle. Das berichtet "The Athletic".

Donovan setzt ein Zeichen

San Diego führte zu diesem Zeitpunkt mit 3:1, Martin hatte ein Tor geschossen. Martin beschwerte sich beim Schiedsrichter, sah dafür die Rote Karte – ein Missverständnis. Der Referee dachte, er werde soeben selbst beleidigt. Donovan forderte Phoenix-Trainer Rick Schantz auf, Flemmings auszuwechseln. Der weigerte sich. Daraufhin beorderte Donovan sein Team in die Kabine.

Donovan, der als ehemaliger US-Teamspieler Ikonen-Status in Übersee hat, erklärt: "Wir hatten schon letzte Woche im Spiel gegen LA einen echt schlimmen Vorfall. Wir haben uns, unserer Gemeinschaft, unseren Spielern, dem Klub und der Liga geschworen, dass wir solche Engstirnigkeit, homophobe Beschimpfungen und Dinge, die nicht in unser Spiel gehören, nicht tolerieren. Als ich das dann alles hörte, verlor ich die Contenance, weil ich weiß, was meine Spieler durchmachen mussten."

Martin: "Das ist nicht das erste Mal, dass ich derart beleidigt werde. Aber es ist das erste Mal in meiner 8-jährigen Karriere, dass ich so auf dem Platz beschimpft werde. Wie aber meine Teamkollegen, mein Coach, mein Klub darauf reagierten, hat mich tief berührt. Sie standen hinter mir und wir wollten ein Zeichen setzen, dass wir diesen Hass in unserem Spiel nicht mehr tolerieren."

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