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Homosexuelle Kreuzfahrer in Marokko unerwünscht

Heute Redaktion
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Bild: Facebook/RSVP Vacations

Ein Kreuzfahrtschiff mit rund 1.600 homosexuellen Passagieren an Bord hat einen geplanten Stopp in der marokkanischen Metropole Casablanca absagen müssen. Die Behörden des nordafrikanischen Landes untersagten es der "Nieuw Amsterdam" nach spanischen Medienberichten, den Hafen von Casablanca anzulaufen.

Ein Kreuzfahrtschiff mit rund 1.600 homosexuellen Passagieren an Bord hat einen geplanten Stopp in der marokkanischen Metropole Casablanca absagen müssen. Die Behörden des nordafrikanischen Landes untersagten es der "Nieuw Amsterdam" nach spanischen Medienberichten, den Hafen von Casablanca anzulaufen.

Das Schiff der US-Reederei Holland America Line ging stattdessen am Sonntag in der südspanischen Stadt Malaga vor Anker.

Der US-Reiseveranstalter RSVP Vacations hatte damit geworben, erstmals eine Kreuzfahrt für Homosexuelle mit einem Besuch in dem arabischen Land zu organisieren. In Casablanca war für die Teilnehmer ein Besuch der Moschee "Hassan II." und einiger Märkte geplant.

Die von gemäßigten Islamisten geführte Regierung in Marokko nahm zu dem Vorfall zunächst nicht Stellung. In Marokko ist Homosexualität illegal und kann mit sechs Monaten bis zu drei Jahren Haft bestraft werden.

Gay Pride Paraden

Indes haben zehntausende Menschen am Samstag bei Schwulenparaden in mehreren europäischen Hauptstädten für die Rechte von Homosexuellen demonstriert. In Madrid und Paris gab es die größten Veranstaltungen. In Sofia und Bukarest protestierten kleine rechtsradikale Gruppen gegen die "Gay Pride"-Umzüge.

Etwa 700.000 Teilnehmer nahmen in Madrid an einer Kundgebung für die Beibehaltung der Homo-Ehe teil,  in Paris kamen bis zu 60.000 Menschen - die Veranstalter sprachen von mehr als 500.000 Teilnehmern.