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Hunderttausende sind im Wintersturm ohne Strom

Verkehrschaos, Überschwemmungen und Stromausfälle: Sturm Riley hat den Osten der USA fest im Griff. Tausende Flüge werden gestrichen.

Heute Redaktion
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Ein heftiger Wintersturm hat an der Ostküste der USA zu Verkehrschaos und Stromausfällen geführt. Rund 3.000 Flüge wurden nach Angaben der Website "FlightAware" bis Freitagnachmittag gestrichen, mehr als 1.500 weitere verschoben.

Sturm Riley überzog große Teile der Ostküste mit Schneefall, heftigem Regen und starken Windböen. Besonders betroffen vom starken Regen und Schneefall waren die Bundesstaaten New Jersey und Massachusetts. Teile der Stadt Boston und kleinere Küstenorte waren überschwemmt. Meterhohe Wellen schlugen in Küstenorten gegen die Hafenbefestigungen. Alle Staaten von Virginia bis hinauf nach Maine hatten mit dem Sturm zu kämpfen. Im Norden des Bundesstaates New York, an der Grenze zu Kanada, fielen mehr als 30 Zentimeter Schnee.

Öffentliche Gebäude geschlossen

Der Wetterdienst nannte den Sturm für einige Gebiete Neuenglands ein "Ereignis auf Leben und Tod". "Dies ist einer der extremeren Stürme der jüngsten Zeit", erklärte der Katastrophenschutz von Massachusetts. Die Behörden riefen die Menschen dringend dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen.

Video: Heftiger Wintersturm

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Überschwemmungen und Stromausfälle: Sturm Riley hat den Osten der USA fest im Griff. (Video: Tamedia/Storyful)

In Washington wüteten Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde. Das Bahnunternehmen Amtrak stellte den Verkehr zwischen Boston und Washington ein. In der Hauptstadt bescherte der Sturm den Bundesbeschäftigten ein verlängertes Wochenende: Museen, der Zoo und öffentliche Gebäude wurden wegen des Wetters geschlossen, zahlreiche Regierungsbedienstete blieben zuhause. Auch viele Schulen in östlichen Bundesstaaten blieben geschlossen.

Phänomen einer "Bombogenese"

An der Küste wurde von Zehntausenden Stromausfällen berichtet, bis zu eine Million Menschen waren zeitweise ohne Energieversorgung. Viele Schulen blieben geschlossen. Autos, Dächer und Gerüste wurden beschädigt, so etwa in der Ortschaft Scituate. Dort drang das Wasser bis in die Innenstadt vor.

Die Stärke des Sturms wurde durch einen drastischen Abfall des atmosphärischen Drucks erhöht. Bei diesem Sturm handelt es sich für Meteorologen um das Phänomen einer "Bombogenese". Das beschreibt die rapide Verstärkung eines Tiefs, laut US-Wetterbehörde NOAA liegt das am Aufeinanderprallen sehr kalter mit warmen Luftmassen. Für die Entladung wählen manche Meteorologen das Bild einer Bombe oder eines "Bombenzyklons". (scl/sda/afp)