Wirtschaft

Hypo braucht noch zwei Milliarden Euro

Heute Redaktion
Teilen

Um den neuen Abbauplan, den Österreich für die staatliche Hypo Alpe Adria am Wochenende in Brüssel abgeliefert hat, umsetzen zu können, wird schon zur Halbjahresbilanz eine zusätzliche Kapitalspritze benötigt. Die Bank benötigt zwei Milliarden Euro an zusätzlichen Geldern, der Steuerzahler wird zur Kasse gebeten.

Der Abbauplan wird rückwirkend per Ende Juni 2013 - teuer. Weil die Hypo ihre Balkanbeteiligungen und weitere Kredite jetzt schon unterjährig abwerten und abschreiben muss, entstehen neue Bewertungsverluste. Diese machen einen neuen Kapitalbedarf schon zur Halbjahresbilanz erforderlich.

Wie die Bank am Montag mitteilte, "werden mit der Entscheidung der EU auch wesentliche Auflagen und Verpflichtungen verbunden sein. Diese können Auswirkungen auf die Bewertung von Beteiligungen und Krediten zum Halbjahr nach sich ziehen."

Zwei Milliarden Euro zusätzlich

Für das Gesamtjahr 2013 steht - ohne Crash-Szenarien - immer noch ein zusätzlicher Kapitalbedarf von zwei Milliarden Euro und mehr im Raum. Nur 700 Millionen Euro hat der Bund für heuer an zusätzlicher Hilfe ins Staatsbudget eingestellt. Dem Vernehmen nach müssen auch Garantien erweitert und verlängert werden.

Zumindest auf die 700 schon budgetierten Steuermillionen könnte die Hypo ohne großen gesetzlichen Aufwand zugreifen, um fürs Halbjahr bilanzieren zu können. Wie viel Staatsgeld bis Jahresende heuer insgesamt nötig ist, um Verluste auszugleichen und Kapitalvorgaben zu stemmen, hängt von der endgültigen Brüsseler Auflage zum Abbau ab.

Hauptpunkte des Plans

Der Abbauplan sieht vor, dass die Österreichbank (HAA) 2013 verkauft wird, die Italientochter (HBI) wird ab  Juli 2013 kein Neugeschäft mehr tätigen. Die Südosteuropabank (SEE Netzwerk) wird bis Mitte 2015 verkauft.