Österreich

Igel zu Tode getreten - dramatischer Appell an Eltern

Heute Redaktion
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Bild: Wiener Tierschutzverein

Die Mitarbeiter des Wiener Tierschutzvereins (WTV) sind geschockt: Kinder haben einen Igel in Wien zu Tode getreten. WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic fordert ob der Brutalität erneut Tierschutz als eigenes Unterrichtsfach. Und die Pfotenhilfe fordert: Natur statt Computer und TV für unsere Kids.

Am Dienstagvormittag beobachtete eine Passantin, wie einige Burschen vor einer Schule im zehnten Wiener Gemeindebezirk auf ein Gebüsch mit den Füßen eintraten. Bei genauerer Beobachtung stellte sich heraus, dass es die Kinder auf einen wehrlosen Igel abgesehen hatten, der dort vermutlich aus Schutz vor der Kälte und Nässe Zuflucht gesucht hatte.

Passantin alarmierte Tierschutzhaus

Die Dame schritt umgehend ein, rettete das schwerverletzte Tier und stellte die Schüler zur Rede. Sie wandte sich daraufhin auch an die Direktion der Schule, die auf Geheiß der Dame die Tierrettung des Wiener Tierschutzvereins alarmierte. Der Igel wurde daraufhin umgehend ins Wiener Tierschutzhaus nach Vösendorf gebracht und von den WTV-Tierärztinnen behandelt.

 

Tierärzte mussten Igel einschläfern

Das ausgewachsene Igel-Männchen wurde von den Schuljungen regelrecht zu Tode getreten. Nach Informationen der WTV-Tierärztinnen wurde das Tier so lange mit Tritten bearbeitet, bis ein Hinterbein gebrochen war. Des Weiteren konnte die dünne, weiche Haut am Bauch des Igels den Misshandlungen nicht standhalten und ist regelrecht aufgeplatzt. Zwei tiefe große Wunden gaben Einblick auf zerfetzte Muskeln und beschädigte innere Organe. (Heute.at zeigt die Bilder des Tierschutzvereins aufgrund der schockierenden Verletzungen NICHT).

Den Tierärztinnen blieb keine andere Wahl, als das stark blutende Tier von seinen Qualen zu erlösen. Darüber, wie lange der Igel die Misshandlungen der Minderjährigen aushalten musste, lässt sich nur spekulieren.

 

Petrovic fordert Tierschutz als Unterrichtsfach

Petrovic zeigt sich ob dieser extrem brutalen Tierquälerei erschüttert, erinnert sie doch an die Ereignisse im Lainzer Tiergarten im vergangenen Jahr, wo . "Es wird höchste Zeit, diese Kette der Gewalt endlich zu durchbrechen", so Petrovic. Daher fordert die WTV-Präsidentin einen Round Table mit der Familienministerin, dem Justizminister und der Innenministerin. Zudem macht sich Petrovic erneut für die Einführung von Tierschutz als eigenes Unterrichtsfach stark.

Johanna Stadler, Geschäftsführerin der Pfotenhilfe: „Vielen Kindern fehlt heutzutage offensichtlich der Bezug zu der Natur und unseren Tieren, weil sie einfach zu viel Zeit hinter den Fernsehern oder Computern anstatt in der Natur verbringen.“ fügt die Mutter einer siebenjährigen Tochter hinzu.

Der Wiener Tierschutzverein zeigte die minderjährigen Täter an.