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Immer mehr Schulsperren: Testen reicht nicht mehr

25 Schulen sind Corona-bedingt in Österreich gesperrt, die Inzidenz ist bei 5- bis 14-Jährigen und 15- bis 24-Jährigen am höchsten. Ein Alarmsignal.

Rene Findenig
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"Nasenbohrer-Test" im Schul-Einsatz. Testen alleine reicht nicht mehr, sagt der Experte.
"Nasenbohrer-Test" im Schul-Einsatz. Testen alleine reicht nicht mehr, sagt der Experte.
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Anfangs hatte es geheißen, Schüler seien kein Treiber der Corona-Pandemie in Österreich. Neue Zahlen geben aber Anlass zu genau dieser Sorge: Die 7-Tages-Inzidenz ist aktuell am stärksten in der Gruppe der 15- bis 24-Jährigen, gefolgt von den 5- bis 14-Jährigen. 25 Schulen sind österreichweit geschlossen, Dutzende Klassen und Kindergartengruppen zu, vor allem in Salzburg, Niederösterreich, Wien und dem Burgenland.

Auffällig sei, dass nicht in allen Bundesländern der Anstieg in dieser Altersgruppe so groß sei, auch wenn die britische Variante des Coronavirus überall weit fortgeschritten sei, so Komplexitätsforscher Peter Klimek im Ö1-"Morgenjournal". Zu den aktuellen Schulmaßnahmen sagt er: Testen alleine reicht nicht.

"Wir müssen natürlich noch einmal ganz genau hinterfragen, ob man da so konsequent vorgeht, dass man nachhaltig die Infektionsausbreitung reduziert"

"Insbesondere bei den Bundesländern, bei denen wir vermehrt Häufungen in Schulen und in Kindergärten sehen, müssen wir natürlich noch einmal ganz genau hinterfragen, ob man da beim Isolieren der Fälle, beim Schließen der Klassen, beim Kommunizieren an die Eltern, wie es gerade mit der Infektionslage in der Schule, im Kindergarten, ausschaut, ob man da so konsequent vorgeht, dass man nachhaltig die Infektionsausbreitung reduziert", so Klimek.

"Was nicht aufgehen wird ist, wenn man sagt, Ok, die Schulen zumachen, dann haben wir den Infektionstreiber rausgenommen und können dafür die Schanigärten aufmachen."

Die Stadt Wien hat bereits die Maßnahmen an den Schulen verstärkt: Treten zwei positive Corona-Fälle in einer Klasse oder einem Hort beziehungsweise einer Kindergruppe auf, wird die Klasse oder Gruppe nun sofort geschlossen. Unterricht und Betreuung werden dann erst nach 14 Tagen wieder aufgenommen. Bei einem positiven Fall gelten Mitschüler als K1-Kontaktpersonen und müssen in Quarantäne. In Unter- und Oberstufen soll das immer gelten, in Volksschulen sollen Ausnahmen gemacht werden dürfen.

In Kindergärten, dort werde bisher wenig getestet, solle es Änderungen geben, sagt Klimek: Dass das Alter von 5 Jahren eine "magische Grenze" sei, bei dem sich die Virusausbreitung ändere, glaube niemand. Und: Klimek sei zwar auch für eine Verlängerung der Osterferien, aber: "In Wahrheit braucht es da, wenn wir den Wachstumstrend umkehren wollen, Anstrengungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen, in allen Bereichen. Aber was nicht aufgehen wird ist, wenn man sagt, Ok, die Schulen zumachen, dann haben wir den Infektionstreiber rausgenommen und können dafür die Schanigärten aufmachen."

"Infektiöse Kinder werden durch die hohe Frequenz der Testungen noch besser gefunden und schnell aus dem System genommen. Clusterbildungen können so leichter verhindert werden"

Bildungsminister Heinz Faßmann gibt indes am Freitag bekannt, dass ab sofort die heimischen Schüler alle 48 Stunden getestet werden. "Denn an den Volksschulen, die durchgängig im Präsenzunterricht sind, wird nun dreimal in der Woche getestet. Zusätzlich zu den Testungen am Montag und am Mittwoch werden die Antigen-Selbsttests nun auch am Freitag durchgeführt", heißt es in einer Aussendung. Auch die Schüler der Sekundarstufe eins und zwei, die am Freitag zur Betreuung oder wegen Schularbeiten an den Schulen sind, testen dreimal in der Woche.

Die Zahl der Tests erhöht sich so um rund 350.000 Stück pro Woche. "Wir streben einen möglichst sicheren Schulbetrieb an und intensivieren unsere Anstrengungen. Infektiöse Kinder werden durch die hohe Frequenz der Testungen noch besser gefunden und schnell aus dem System genommen. Clusterbildungen können so leichter verhindert werden. Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, die Selbsttests als erstes Land in Europa an die Schulen zu bringen", so Faßmann.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com