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Impfgegner klagen Facebook wegen "Zensur"

Facebook sperrt Fake-News über Impfungen. Impfgegner fühlen sich dadurch in ihren Verfassungsrechten verletzt und klagen nun.

Leo Stempfl
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Ein Schild vor den Facebook Headquarters in Menlo Park, Kalifornien.
Ein Schild vor den Facebook Headquarters in Menlo Park, Kalifornien.
EPA-EFE

Als einer der bekanntesten und größten Gegner von Impfungen zählt der Neffe des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy. Dieser führt auch eine Impfgegnergruppe auf Facebook an, die den Konzern nun geklagt hat. Dass dieser sogenannte "Faktenchecks" anzeigt oder "medizinische" Inhalte komplett entfernt, verstoße gegen Verfassungsrechte der "Children's Health Defense".

Ein weiterer Vorwurf ist der des "Betrugs", den Facebook begehe, indem es Werbeanzeigen dieser Art nicht mehr erlaube. Robert Kennedy jr. behauptet weiter, der Konzern zensiere seine Organisation indem er Informationen über 5G, Impfungen und Gesundheitsbehörden lösche. Werbung von Impfgegnern auf sozialen Netzwerken wird auch eine Teilschuld für den letzten Masernausbruch in den USA zugeschrieben.

Trump unterzeichnet Dekret gegen Zensur

Aus diesem Grund (und nach öffentlichem Druck) hat sich Facebook entschieden, solche Anzeigen ganz zu blockieren. Aber selbst die von unabhängigen Organisationen durchgeführten "fact checks" empfindet die Gruppe als diffamierend. In der 115 Seiten umfassenden Anklageschrift fand auch Donald Trump Einzug – auf Seite der Impfgegner. Erst im Mai unterzeichnete dieser ein Dekret, das solche "Zensur" verhindern soll.