Niederösterreich

In Wr. Neustadt fließen ein Monat lang Milch und Honig

Am ersten Wochenende des Festivals saß das Publikum bei einem Streichquartett im Dunkeln und bekam die Kunst der Sandmalerei zu sehen. 

Heute Redaktion
Festival-Intendant Christoph Zimper (links) mit Flötistin Nika Baumann und Bürgermeister Klaus Schneeberger 
Festival-Intendant Christoph Zimper (links) mit Flötistin Nika Baumann und Bürgermeister Klaus Schneeberger 
Stadt Wiener Neustadt/Weller

"Ton sehen, Bild hören, Tanz spüren." Unter diesem Motto steht das klassische Musikfestival "Milch und Honig" in Wiener Neustadt, dessen ersten zwei Aufführungen am Wochenende über die Bühne gegangen sind. 60 Künstlerinnen und Künstler sind dabei und wollen das Publikum in Erfahrungswelten mitnehmen, die wohl selbst für die größten Musik-Liebhaber Neuland sind. 

Außergewöhnliche Darstellungsformen

Musizieren und Zuhören im Stockdunkeln, Musik begleitet von einer Sandmalerin, oder das Lauschen von Mozart auf Yoga-Matten liegend – den Möglichkeiten der Darstellung sind hier kaum Grenzen gesetzt. Der Intendant des Festivals, der Piestinger Christoph Zimper, möchte bei allen Aufführungen ein ganzheitliches Erlebnis für die Sinne schaffen. Ein mutiges Vorhaben, vielleicht sogar zu ambitioniert? "Ich glaube lieber an 'I have a dream' als an 'Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht."' 

Dunkelheit hinterließ bei Publikum tiefe Eindrücke

Das Ergebnis des ersten Wochenendes scheint ihm Recht zu geben. Sowohl "Der Kleine Prinz" in den Kasematten als auch das "Concert in the Dark" im MÄX waren ausverkauft und kamen beim Publikum ausgesprochen gut an. Vor allem das Konzert im Dunkeln hinterließ bei einigen Zuschauern Spuren, in verschiedener Hinsicht. "Drei Zuschauer mussten den Saal verlassen, da die extreme Dunkelheit zu viel für sie war", erzählt Zimper.

Auf der anderen Seite hätten aber die positiven Rückmeldungen überwogen. "Ein Zuschauer hat mir danach gesagt, dass es einen Punkt im Konzert gegeben hat, an dem er sich gedacht hat: 'Wenn ich jetzt sterben sollte, wär es auch O.K..' Ein größeres Lob kann man sich nicht wünschen." 

So geht's weiter

Weiter geht es am kommenden Sonntag mit "Liedermalen!" mit der weltbekannten Sopranistin Marlis Petersen in den Kasematten, für das es noch Restkarten gibt, bis das Festival am 12. Mai nach fünf weiteren Vorführungen mit der "Verklärten Nacht und wie es dazu kam", ebenfalls in den Kasematten, seinen Abschluss findet.