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Insel-Bewohner wollen tausende Kaninchen killen

Heute Redaktion
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Auf der kleinen schottischen Insel Canna leben gerade einmal zwölf Einwohner - doch zugleich bevölkern rund 16.000 Kaninchen das Fleckchen Land im Meer. Die Hasentiere sind äußerst fleißig und genau das wird ihnen bald das Leben kosten. Das Graben von Gängen und Höhlen verursachte offenbar sogar einen Erdrutsch, was die Behörden jetzt zum Einschreiten veranlasste. Nun hängt das Leben tausender Tiere am seidenen Faden.

Es müssten Maßnahmen eingeleitet werden, um die Population wieder unter Kontrolle zu bringen, sagte eine Sprecherin des National Trust (Nationale Naturschutz-Organisation) am Montag. Ein Erdrutsch auf der zehn Quadratkilometer kleinen Insel vor der Westküste vergangene Woche wird zumindest teilweise den Kaninchen angelastet, die den Boden mit ihren vielen Gängen "geschwächt" hätten. Danach sei die einzige Straße auf Canna mehrere Tage lang unbenutzbar gewesen, klagte die Trust-Sprecherin.

Kaninchen buddeln Skelette aus

Inselbewohnerin Winnie MacKinnon berichtete der Zeitung "The Times", auch auf dem Friedhof trieben die Tiere ihr Unwesen. Dort hätten sie mehrere Skelette freigelegt. Die Einwohner äßen zwar "viel Kaninchen-Pie, aber da kommen wir nicht hinterher", sagte MacKinnon weiter.

Bis Weihnachten müssen sie sterben

Um der Plage "bis Weihnachten" Herr zu werden, sei die wahrscheinlichste Lösung, die Kaninchen abzuschießen, sagte die Trust-Sprecherin. Wie viele genau getötet werden sollten, wollte sie nicht sagen. Sie sprach aber von "tausenden" Tieren.

Mord-Erfahrung: 2008 wurden 10.000 Ratten gekillt

Erfahrung mit unerwünschte Gästen haben die Inselbewohner: Erst vor einigen Jahren hatte Canna mit einer Rattenplage zu kämpfen. 2006 startete der National Trust daher eine Kampagne gegen die Nager, die die Vogelkolonie auf der Insel bedrohten. Bis 2008 wurden rund 10.000 Ratten getötet.

APA/red.