Österreich

Interpol fahndet in Wien nach gesuchtem Banker

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die Interpol fahndet seit zwei Wochen nach dem Corpbank-Inhaber Zwetan Wassilew, hat die Staatsanwaltschaft in Sofia am Dienstag bekanntgegeben. Grund ist die bereits am 28. Juli 2014 eingeleitete Ermittlung gegen den einflussreichen bulgarischen Banker wegen Betrugs im großen Stil. Er soll seine eigene Bank ausgeblutet haben, meldet das Staatsradio BNR.

Die Staatsanwaltschaft in Sofia behauptet, dass Wassilew, der sich seit Juni vermutlich in Wien aufhält, im Zeitraum 2011-2014 insgesamt 103 Millionen Euro aus seiner eigenen Bank abgezweigt hat. Die Behörde hat bereits Anklage gegen den Geschäftsführer, die Hauptbuchhalterin und weitere Bankangestellte der angeschlagenen Bank erhoben. Für die Malversationen sprechen sichergestellte Originalunterlagen der Corpbank, die am 21. Juni 2014, einen Tag nachdem die Zentralbank die Kreditanstalt unter Sonderaufsicht gestellt hatte, vernichtet werden sollten, so die Staatsanwaltschaft.

Die Ursachen für die Liquiditätskrise der Corpbank sind bis heute unklar. Sicher ist, dass die Kreditanstalt in Schieflage geriet, nachdem Medien von einer eventuellen Pleite der Bank berichtet hatten. In der Folge kam es zum Ansturm auf die Corpbank. Die systematisch verbreiteten Berichte erschienen in den Medien des skandalträchtigen Abgeordneten Deljan Peewski und lassen einen Oligarchenstreit zwischen ihm und dem mächtigen Banker vermuten.

Über den Hintergrund des Zerwürfnisses gibt es in Bulgarien zahlreiche Spekulationen, jedoch keine handfesten Beweise. Nach angeblichen gegenseitigen Morddrohungen entschied sich Wassilew, zunächst nach Wien umzusiedeln.