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IS bekennt sich zu Messerattacke in Paris

Ein Mann attackierte am Samstagabend wahllos Passanten in der Nähe der Pariser Oper. Die Polizei konnte den Täter erschießen.

Heute Redaktion
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Nach einer tödlichen Messerattacke in Paris haben Anti-Terror-Experten die Ermittlungen übernommen. Laut Justizkreisen haben sie die Eltern des 1997 in Tschetschenien geborenen Angreifers in Gewahrsam genommen. Die Polizei hatte den Angreifer erschossen.

Am Samstagabend hatte er im Zentrum der französischen Hauptstadt einen Passanten und verletzte vier weitere Menschen verletzt. Beim Opfer handelt es sich nach Polizeiangaben um einen jungen Mann um die 30.

Zwei Schwerverletzte - ein 34-Jähriger und eine 54-Jährige - wurden nach Polizeiangaben in ein Krankenhaus gebracht. Die beiden seien außer Lebensgefahr, sagte Innenminister Gérard Collomb in der Nacht.

Beim Angriff soll der Mann laut Zeugenaussagen "Gott ist groß" auf Arabisch gerufen haben, wie Staatsanwalt François Molins in der Nacht auf Sonntag sagte. Die Polizei erschoss den Angreifer. Staatspräsident Emmanuel Macron bezeichnete den Täter als Terroristen.

IS reklamiert Angriff für sich

"Frankreich zahlt erneut den Preis des Blutes, gibt aber gegenüber den Feinden der Freiheit nicht ein Zoll nach", erklärte Macron auf Twitter. Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen. "Ich lobe im Namen aller Franzosen den Mut der Polizisten, die den Terroristen neutralisiert haben."

Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen Terror-Verdachts, Mordes und versuchten Mordes an Amtsträgern ein. Die Terrorgruppe Islamischer Staat reklamierte den Angriff für sich, wie die auf Auswertung dschihadistischer Propaganda spezialisierte Site Intelligence Group unter Berufung auf das IS-Sprachrohr Amak meldete. Zur Identität des Täters machten die Behörden zunächst keine Angaben.

Video: Tamedia/AFP

Belebtes Stadtviertel gewählt

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo erklärte: "Unsere Stadt wurde heute Abend tief verletzt." Die Attacke ereignete sich in der Nähe der Garnier-Oper, ein Stück nördlich des Louvre-Museums. In dem Viertel gibt es zahlreiche Bars und Restaurants; samstagabends ist dort üblicherweise viel los.

Eine Frau erzählte dem Sender BFMTV, dass sie mit Freundinnen im Außenbereich eines Gastronomiebetriebs sass, als sie Schüsse gehört habe. "Dann gab es einen Tumult. Die Kellner sagten, dass wir uns in Sicherheit bringen sollten."

Ein weiterer Zeuge erzählte dem Sender, als die Polizei kam, sei der Mann mit dem Messer auf die Beamten zugerannt. Auch Vertreter der Polizeigewerkschaft Alliance erklärten, der Angreifer habe sich gegen Polizisten gewandt. Demnach versuchte die Polizei zunächst ohne Erfolg, den Täter per Elektroschockgerät zu stoppen. Dann habe ein Polizist geschossen. Innenminister Gérard Collomb würdigte die "Reaktionsfähigkeit" der Polizei.

Paris als Zielscheibe

Frankreich war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel von islamistischen Terroranschlägen, seit Anfang 2015 wurden dabei mehr als 240 Menschen ermordet. Zuletzt hatte Ende März ein 25 Jahre alter bekennender Islamist vier Menschen getötet - darunter einen Gendarmen, der sich ihm als Austauschgeisel angeboten hatte.

Mehrfach wurde auch Paris von Anschlägen erschüttert. Die verheerendste Attacke war die Terrornacht vom 13. November 2015: Damals hatten mehrere Islamisten-Kommandos bei zeitgleichen Anschlägen unter anderem in einem Ausgehviertel im Osten der französischen Hauptstadt insgesamt 130 Menschen ermordeten.

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    (fur/scl/sda/afp)

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