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Ist Salz gar nicht so schädlich wie behauptet?

Heute Redaktion
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Zuviel Salz stand jahrelang im Verdacht, Herzinfarkte und Schlaganfälle zu begünstigen. Eine neue Studie scheint es nun jedoch zumindest teilweise zu rehabilitieren.

Acht bis neun Gramm Salz konsumieren Österreicher laut Ernährungsbericht durchschnittlich pro Tag – Männer etwas mehr als Frauen. Das liegt deutlich über der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO, die den Salzkonsum auf fünf Gramm pro Kopf und Tag senken möchten. Denn: Salz erzeugt Bluthochdruck, führe so zu mehr Herzinfarkten und Hirnschlägen und erhöhe das Risiko, früher zu sterben. Eine aktuelle Studie aus Kanada widerspricht dem nun zumindest teilweise.

Die Studie der McMaster University im kanadischen Hamilton mit knapp 100.000 Teilnehmern aus 18 Ländern will herausgefunden haben, dass Salz weit weniger schädlich als angenommen ist. Denn das Forscherteam um Andrew Mente und Salim Yusuf kommt zum Schluss: Erst in grösseren Mengen von mehr als zwölf Gramm pro Tag ist Salz gesundheitsschädlich, wie das Ärzteblatt "The Lancet" berichtet.

Auch zu wenig Salz schädlich

Aus der Analyse der Daten folgern die Forscher zudem, dass ein Konsum von unter fünf Gramm Salz pro Tag das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sogar ebenfalls erhöht. Die Ergebnisse müsse man ernst nehmen, handle es sich doch um eine "sehr sorgfältige Studie, an der es sehr wenig zu kritisieren gibt", sagte Franz Messerli, Professor für Medizin an der Universitätsklinik für Kardiologie am Inselspital Bern, gegenüber "ORF.at".

Zwar beweise auch die neue Studie, dass Salz den Blutdruck nachweislich erhöht. Dass daraus aber zwingend ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko abzuleiten sei, könne man aber nicht mehr sagen. Die Gefahr eines Hirnschlages sei bei sehr hohem Salzkonsum allerdings schon deutlich größer, betont Messerli. Menschen mit hohem Blutdruck sollten deshalb auch weiterhin darauf achten, nicht zuviel Salz zu sich zu nehmen.

(red)

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