Wirtschaft

IT-Manager Kemler neuer ÖIAG-Chef

Heute Redaktion
Teilen

Der IT-Manger Rudolf Kemler (56) wird neuer Chef der Staatsholding ÖIAG. Er folgt damit Markus Beyrer, der nach Brüssel wechselt. Die Wahl von Kemler erfolgte einstimmig.

Im Vorfeld galt noch der steirische Ex-Landesrat Herbert Paierl als aussichtsreicher Kandidat. Hinter ihm soll die ÖVP-Spitze gestanden sein. Insgesamt gab es 16 Bewerbungen, vier kamen in die engere Auswahl. Beim Hearing gestern, Donnerstag, ging laut ÖIAG Kemler als Sieger hervor. Er tritt seinen neuen Job am 1. November an.

Aufsichtsratspräsident Dr. Peter Mitterbauer dazu: "Mit Rudolf Kemler konnten wir für die ÖIAG einen Vollblutmanager mit einem beeindruckenden, internationalen Werdegang gewinnen. Er ist ein Mann der Wirtschaft, der in seiner über 35jährigen Karriere als Geschäftsführer, Vorstand und Aufsichtsrat in einem breiten Spektrum an Branchen überzeugt hat. Der Aufsichtsrat hat einen erfahrenen Manager mit einer hervorragenden Mischung aus wirtschaftlichem, standortpolitischem und internationalem Know-how mit dieser wichtigen Funktion betraut".

Elementares, wirtschaftliches Leitthema

Rudolf Kemler freut sich, dass er den Zuschlag und das Vertrauen erhalten hat. "Die Führung der ÖIAG in einer so herausfordernden Zeit sehe ich als elementares, wirtschaftliches Leitthema für unser Land. Ich freue mich darauf, meine Erfahrung aus über 30 Jahren in internationalen Führungsrollen für Österreich zur Verfügung stellen. Ich möchte Brücken bauen und das Verbindende über das Trennende stellen - im Sinne der Unternehmen und des Standortes."

Neben der Aufwertung der ÖIAG sind Kemler die Absicherung und Stärkung der Beteiligungsunternehmen und deren Headquarter wichtige Anliegen. "OMV, Telekom Austria und Österreichische Post generieren gemeinsam rund 1/4 der Marktkapitalisierung des ATX und haben mit 36.000 inländischen Arbeitsplätzen, EUR 800 Mio. jährlichen Investitionen und rund 15.000 heimischen Zulieferunternehmen eine enorme standortpolitische Bedeutung."

Fekter mit Wahl zufrieden

Finanzministerin Maria Fekter zeigte sich im APA-Gespräch zufrieden mit der Entscheidung. Kemler sei nun gefordert, ein Konzept über die künftige Ausrichtung der Holding (Telekom Austria, Post AG, OMV) vorzulegen. Ein Gespräch mit ihm habe bereits stattgefunden.

Fekter stellte aber auch klar, dass sie mit Paierl leben hätte können. Nun gehe es darum, die ÖIAG aus den medialen Schlagzeilen herauszuhalten. Zu der von der ÖVP in Vergangenheit geforderten Eingliederung der ÖBB in die ÖIAG hielt sie fest, dass man nun mal schauen müsse, was der austro-kanadische Milliardär . Wenn es ihm nur darum gehe, Förderungen abzuziehen, sei ein Verkauf an Stronach keine Option. Wenn er aber den Steuerzahler entlastet, müsse man sich das anschauen.