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Italien beklagt über 8.100 Tote und 80.500 Infizierte

Heute Redaktion
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In Italien steigt die Zahl der Todesopfer und Infizierten erneut deutlich an. Binnen 24 Stunden seien 662 Menschen der Lungenkrankheit Covid-19 erlegen.

Die Gesamtzahl sei damit auf 8.165 gestiegen, teilten die italienischen Behörden am Donnerstagabend mit. Zudem sei bei inzwischen 80.539 Menschen das Coronavirus nachgewiesen worden, am Mittwoch seien es noch 74.386 landesweit gewesen. Europaweit hat das Virus bis heute 15.000 Todesopfer gefordert.

In Italien untersuchen Wissenschaftler, ob das Coronavirus möglicherweise schon früher ausgebrochen ist. Im dritten Quartal 2019 habe es eine signifikant höhere Zahl von Grippeerkrankungen und Lungenentzündungen in der Lombardei gegeben, sagt der Epidemiologe Adriano Decarli an der Universität Mailand.

Bislang erster Fall am 21. Februar

Er spricht von Hunderten Fällen mehr als üblicherweise, teilweise seien Patienten gestorben. Besonders die Umgebung von Mailand und Lodi sei betroffen gewesen. Die Lombardei im Norden Italiens leidet am stärksten unter der Epidemie. Bislang gilt der 21. Februar 2020 als der Tag, an dem erstmals eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen wurde.

Nach Italien ist Spanien das am schwersten betroffene Land in Europa. Dort meldete das Gesundheitsministerium am Donnerstag einen Anstieg der Todesopfer um 655 auf mehr als 4.000. Die Zahl der Neuinfektionen stieg um 19 Prozent auf 56.188 Fälle - immerhin ein deutlich schwächerer Anstieg als die 27 Prozent vom Vortag.

"Tsunami" an Patienten

In Großbritannien nimmt die Zahl der Infizierten offenbar mittlerweile drastisch zu. Die Kliniken der britischen Hauptstadt seien mit einem "ständigen Tsunami" schwer erkrankter Corona-Patienten konfrontiert, sagte der NHS-Vertreter Chris Hopson der BBC. Die Lage wird laut Hopson zusätzlich dadurch verschärft, dass viele Spitalmitarbeiter derzeit selbst krank sind und deshalb fehlen.

Der Krankenstand beim Klinikpersonal liege bei "30 Prozent, 40 Prozent und an manchen Orten sogar 50 Prozent". Am Montagabend war in Großbritannien eine dreiwöchige Ausgangssperre in Kraft getreten, nachdem Premierminister Boris Johnson wegen seines lange zögerlichen Umgangs mit der Krise heftig kritisiert worden war.