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Wer in diesem Haus lebt, ist danach verflucht

Das Palazzo Dario ist ein 540 Jahre altes Haus in Italien. Wer es besaß oder darin wohnte, ereilte ein unschönes Schicksal.

Heute Redaktion
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Das gotische Haus befindet sich in Venedig und gilt als verflucht: Die Legende besagt, dass die verschiedenen Besitzer und Bewohner des Hauses zu Mördern wurden, Konkurs gingen oder starben. Bis heute gilt die Ca' Dario, wie das Palazzo auch genannt wird, als "das Haus, das tötet", und wird von den Fischern nicht mal genutzt, um ihre Boote zu befestigen.

Erstochen und Suizid

Der Erbauer und erste Besitzer war der Aristokrat Giovanni Dario 1479. Seine Tochter Marietta und deren Ehemann Vincenzo erbten das Haus wenig später. Mit diesen beiden begannen die Schicksalsschläge: Vincenzo wurde erstochen, Marietta ertränkte sich kurz darauf selbst im Kanal. Der gemeinsame Sohn der beiden wurde einige Zeit später von unbekannten Angreifern getötet.

Der nächste unglückliche Bewohner war der englische Wissenschaftler Radon Brown. Ihm gehörte das Haus für nur vier Jahre, bevor er Bankrott machte und seine Affäre mit einem anderen Mann aufflog. Dieser Skandal setzte Brown so sehr zu, dass er 1842 mit seinem Partner Suizid beging – im Eingangsbereich des Palazzos.

Weitere Suizide und Autounfälle

Als Nächstes wohnte Charles Briggs, ein amerikanischer Millionär, im Haus. Ihn ereilte ein sehr ähnliches Schicksal, wie zuvor Brown: Ihm wurde vorgeworfen, schwul zu sein, und er floh nach Mexiko – dort starb er mit seinem Partner einen selbst gewählten Tod.

Danach stand das Haus fast ein halbes Jahrhundert leer. Erst 1964 wollte der berühmte Opernsänger Mario del Monaco das Haus kaufen. Auf dem Weg zur Vertragsunterzeichnung wurde del Monaco in einen Autounfall verwickelt, der ihn seine Kaufentscheidung überdenken ließ.

Mord und Geistergeschichten

Der nächste Bewohner war von adliger Abstammung: Graf Filippo Giordano delle Lanze kaufte das Palazzo in den Siebzigern. Er wurde von seinem Liebhaber Raul Blasich ermordet, der einige Zeit später ebenfalls einen gewaltsamen Tod starb. Danach gehörte es Kit Lambert, dem Manager von The Who – er soll angeblich hauptsächlich in einem nahen Hotel übernachtet haben, weil im Palazzo so viele Geister spuken sollen.

In den Achtzigern kaufte der venezianische Geschäftsmann Fabrizio Ferrari das Haus und zog mit seiner Schwester Nicoletta ein. Etwas später ging Ferrari Konkurs, seine Schwester starb bei einem Autounfall. Im gleichen Jahrzehnt zog der Unternehmer Raul Gardini in das Haus. Nach einer Reihe von wirtschaftlichen Rückschlägen beendete Gardini sein Leben 1993.

Herzinfarkt

Um die Jahrtausendwende war Woody Allen als neuer Besitzer im Gespräch. Er entschied sich aber nach einer ausführlichen Recherche, bei der er auf all die Tragödien gestoßen war, gegen den Kauf des Hauses. 2002 hatte John Entwistle, Bass-Spieler der Band The Who, einen Herzinfarkt und starb – eine Woche, nachdem er das Palazzo Dario gemietet hatte.

Warum es in dem Gebäude zu so vielen Tragödien kommt, ist umstritten. Manche Venezianer glauben, es liege am Untergrund: Das Palazzo steht auf einer ehemaligen Grabstätte für Tempelritter. (red)