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Italiener wollen Österreich-Urlaub verbieten

Die oberitalienischen Regionen wollen eine Grenzschließung zu Österreich, um Ski-Tourismus zur Weihnachtszeit zu verhindern.

Leo Stempfl
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Cortina d Ampezzo, ein Wintersportort in Italien
Cortina d Ampezzo, ein Wintersportort in Italien
Johann Groder

In Italien bleiben die Skigebiete mindestens bis in den Jänner hinein geschlossen. Die Regionen in Oberitalien befürchten, dass deswegen viele Wintersportbegeisterte über die Grenze nach Österreich ausweichen würden, insbesondere in den Weihnachtsferien.

Ein dahingehender Vorschlag wurde der Regierung in Rom bereits vom Präsidenten Liguriens übermittelt. Dieser soll zur Anwendung kommen, wenn keine europäische Einigung erzielt wird. So "wollen wir verhindern, dass die Italiener dorthin ziehen, wo die Skipisten offen sind", so Giovanni Toti im Interview mit der Tageszeitung "La Stampa".

Doppelter Schaden

Der Mitte-Rechts-Politiker sagte weiter: "Wir wollen nicht einen doppelten Schaden erleiden und zwar, dass unsere Skianlagen geschlossen werden und unsere Touristen ins Ausland ziehen und mit dem Coronavirus zurückkehren". Stattdessen brauche es Unterstützungen für Wintersport-Betriebe in der Region.

Eine weitere Lösung wäre laut Toti, die Skipisten nur über die Weihnachtsfeiertage zu öffnen und an die Übernachtung in einem Hotel oder einer Ferienwohnung zu binden, um so die lokale Wirtschaft zu unterstützen.

"Wir fordern eine Kompromisslösung, um eine komplette Schließung der Berggemeinden zu verhindern. Auf dem Spiel steht das Überleben der Berggebiete, ihrer Arbeitnehmer und einer Wirtschaftsbranche, die 20 Mrd. Euro Umsatz generiert", heißt es in dem Schreiben an die Regierung weiter.