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Jäger soll Husky-Hündin gewürgt haben

Ein mittlerweile gelöschtes Facebook-Posting sorgt im Netz für Wirbel. Aber was ist überhaupt dran an den angeblichen Tierquälerei-Vorwürfen?

Heute Redaktion
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Dieser Facebook-Beitrag vom 29. 11. 2017 erregt gerade die Gemüter von Hunde- und Nicht-Hundebesitzern. Ein Jäger soll in der Steiermark eine nicht angeleinte Husky-Hündin zu sich gelockt haben. Anschließend habe er sie laut der Besitzerin am Hals gepackt und brutal einen Hügel hinab geschleift. Die Besitzerin wollte mit einem Facebook-Posting vor dem Mann warnen. Dieses wurde innerhalb der ersten Stunden über 21.000 Mal geteilt.

"Achtung, Hundebesitzer"

Einen Tag nach Veröffentlichung ist der "Achtung Hundebesitzer"-Beitrag nicht mehr aktiv, dafür werden Vorwürfe wie "Fakemeldung" und "Hexenjagd" laut. Mimikama, ein gemeinnütziger Verein zur Aufklärung über Internet-Missbrauch, ging der Sache auf den Grund und beleuchtete die Rechtslage.

Was ist laut der Hundebesitzerin passiert?

Das Frauchen war mit ihrer Husky-Hündin bei der Pampichlerwarte nahe Leoben unterwegs. Trotz Leinenpflicht war das Tier jedoch nicht angeleint. Laut dem Steiermärkischen Jagdgesetz, muss ein Jäger in so einem Fall eine Abmahnung aussprechen. Die Hundebesitzerin schildert den Vorfall jedoch wie folgt:

Mimikama
gemeinnütziger Verein zur Aufklärung über Internet-Missbrauch
Beitrag zu: "Achtung Hundebesitzer

"Er (der Jäger) lockte die leider nicht angeleinte (auch Hund will einmal Hund sein) junge Huskyhündin durch ein Rascheln zu sich. Neugierig machte sich die Hündin auf den Weg, da packte sie der „nette" Herr grundlos am Halsband, drehte sie auf den Rücken und schliff sie brutal den Hügel abwärts in den Wald."

Die Besitzerin rannte dem Jäger hinterher und holte ihn ein. Trotzdem soll der Mann nicht von ihrer keuchenden Hündin abgelassen haben. Er zerrte den Husky weiterhin am Halsband.



"Leider befindet sich die Hündin nun in tierärztlicher Behandlung, da sie bei der Attacke eine Kehlkopfverletzung erlitt. 😡 Ich bitte hiermit alle den Beitrag zu teilen um andere Hundebesitzer zu warnen!!!"


Screenshot des Facebook-Postings (Mimikama)

Picture

Was ist wirklich passiert?

Die Frage ist schwer zu beantworten. Zum jetzigen Zeitpunkt sind noch einige Fragen offen. Mimikama hat direkt bei der Erstellerin des Facebook-Postings nachgefragt. Sie ist die Besitzerin und bleibt bei ihrer Aussage. Sie behauptet weiter, der Fall läge bereits sämtlichen Behören vor. Auch die Vizebürgermeisterin sowie die Bezirkshauptmannschaft Leoben seien informiert. Letztere beantwortete die Anfrage des Vereins wie folgt:

"…Bezugnehmend auf Ihr Mail vom heutigen Tage hinsichtlich des Facebook-Eintrags erlaube ich mir mitzuteilen, dass laut Rücksprache mit den erhebenden Polizeibeamten sich der Vorfall in gänzlich anderer Hinsicht ereignet hat.

Es erscheinen sachverhaltsrelevante Tatsachen in gänzlich anderem Licht dargestellt worden zu sein und liegen nach unserem derzeitigen Wissenstand keine tierschutzrelevanten Verhaltensweisen vor.

Mit freundlichen Grüßen

Der Bezirkshauptmann:

i.V.:

Dr. Wilhelm Edlinger eh."


(mp)