Wintersport

Jamaika-Bobteam schiebt für Olympia-Traum Auto

Weil die Gyms wegen der Corona-Pandemie geschlossen bleiben, üben zwei Bobfahrer mit einem Mini Cooper.

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Ein eingeschweißtes Team: Shanwayne Stephens (links) und Nimroy Turgott wollen 2022 zu den Olympischen Spielen.
Ein eingeschweißtes Team: Shanwayne Stephens (links) und Nimroy Turgott wollen 2022 zu den Olympischen Spielen.
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Zwei Jamaikaner stoßen in der britischen Stadt Peterborough zurzeit einen Mini Cooper mühsam über die Straßen. Vorbeiziehende Passanten bieten ihre Hilfe an und staunen, wenn das Bob-Duo dankend ablehnt. Denn ihr Ziel, das Peking heißt, müssen sie zu Fuß erreichen. Die Bobfahrer trainieren nämlich für die Olympischen Spiele 2022.

Die unkonventionelle Idee von Nimroy Turgott und Shanwayne Stephens, um fit zu bleiben, entstand notgedrungen. Als wegen der Corona-Pandemie in Großbritannien die Gyms geschlossen wurden, ließen sich die Jamaikaner von der Filmkomödie "Cool Runnings" inspirieren. "Ich liebte den Film schon als Kind. Er lehrte mich, dass man an seinen Träumen immer festhalten muss", sagt Stephens gegenüber BBC. "Normalerweise trainieren wir mit einem Bob. Das geht aber wegen der aktuellen Situation nicht. Also dachten wir: Wieso sollen wir nicht mit einem Auto üben?"

Der 29-Jährige zog bereits mit elf Jahren nach Großbritannien und ist Schütze des RAF-Regiments. Sein Teamkollege Turgott kam im Januar dieses Jahres zu Stephens nach Peterborough, um gemeinsam zu trainieren. "Wir ernten auch spöttische Blicke", sagt Stephens zu Reuters. "Die Leute denken, das Auto sei kaputt, und versuchen, beim Starten des Autos zu helfen."

Die beiden hoffen, es besser zu machen als das Team von 1988 im kanadischen Calgary. Das jamaikanische Bob-Team qualifizierte sich damals für die Olympischen Spiele, stürzte jedoch, und vermochte das Rennen nicht zu beenden. "Trotzdem haben diese Sportler ein Vermächtnis hinterlassen, daraus ist ein Film entstanden. Ich möchte diese Leistung übertreffen", sagt Turgott.

Während sich die Damenmannschaft aus Jamaika 2018 zum ersten Mal für die Olympischen Spiele qualifizierte, versäumten die Männer die letzte Teilnahme. "Die Olympischen Spiele haben wir um einen Platz verpasst", sagt Turgott. "Jetzt nutzen wir diese Erfahrung als Motivation, um weiterzukommen."

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