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Janko: "Vielleicht wird Maierhofer ein Superstar"

Heute Redaktion
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Es geht wieder los! Wenige Tage vor dem Bundesliga-Start stehen sich Sturm Graz und Salzburg heute (20.30 Uhr) im Cup-Achtelfinale gegenüber. Salzburg-Torjäger Marc Janko sprach im Interview mit "Heute" und sportnet.at über eine Ziele, einen Auslandstransfer im Sommer, die Folgen des Wallner-Wechsels, das Schatten-Dasein von Maierhofer und eine nicht so blöde Aussage von Teamchef Constantini.

Marc, du hast dich im Testspiel gegen Zürich am rechten Knöchel verletzt. Wie geht's dir mittlerweile?

"Schon wieder sehr gut, ich bin am Weg zurück. Freitag war ich bereits auf dem Platz, hatte bei schnelleren Übungen aber noch so meine Probleme. Ob es sich für das Sturm-Spiel (Cup am Mittwoch, Anm.) ausgeht, ist fraglich, aber nicht unmöglich."

Was waren deine Highlights im Kalenderjahr 2009?

Es gab sehr viele. Der Meistertitel, die Torjägerkrone in Österreich und die Auszeichnung zum weltbesten Torjäger.

In der Vorbereitung hat Salzburg, milde formuliert, nicht geglänzt. Beunruhigt?

"Überhaupt nicht. Mit Testspiel-Ergebnissen muss man vorsichtig umgehen. Das Spiel gegen Sturm wird die erste Standortbestimmung."

Was ist für euch in dieser Spielzeit noch alles möglich?

Wir liegen zwei Punkte hinter Rapid. Alles andere als der Meistertitel wäre eine Enttäuschung. Und natürlich wollen wir in der Europa League so weit wie möglich kommen.

Mit Roman Wallner hast du einen neuen Stürmer-Typ an deiner Seite. Was erwartet die Konkurrenz in der Rückrunde?

"Mit Roman sind wir nicht mehr so leicht auszurechen. Wir werden weiterhin mit einer Solospitze, aber auch ganz anders spielen können. Jetzt können wir uns auf diverse Gegner leichter einstellen."

Der zu 1860 München verliehene Djordje Rakic hat zuletzt mit Red-Bull-feindlichen Aussagen Aufsehen erregt. Wurde der Vorfall innerhalb der Mannschaft diskutiert?

"Ich habe von dieser Sache nichts gehört. Mir ist das egal, im Endeffekt kann jeder sagen, was er will."

Nach der Hinrunde stehen zehn Tore auf deinem Konto. Gibt's eine Marke, an der du dich am Ende der Saison selbst misst?

"In dieser Spielzeit ist alles etwas relativ geworden. Wir praktizieren ein anderes System, kommen durch die defensive Ausrichtung nicht mehr zu so vielen Torchancen. Vielleicht wird das in der Rückrunde ja etwas anders. Dennoch: In der aktuellen Saison messe ich mich und meine Leistung nicht an Toren."

In der Vorsaison gab es fast täglich Wechselgerüchte um dich, du hast dich trotz einer herausragenden Spielzeit aber für einen Verbleib in Salzburg entschieden. Maierhofer und Hoffer sind gewechselt und schmoren im Ausland seitdem meistens auf der Bank. Hast du alles richtig gemacht?

"Ich möchte mich prinzipiell nicht mit anderen Spielern vergleichen. Mir tut es leid um Stefan und Jimmy, das sind sehr gute Fußballer. Sie haben den Schritt gewagt und momentan ein schwieriges Standing bei ihren Vereinen. Wenn ich diesen Schritt eines Tages wage, kann mir das genauso gut passieren. Das Ausland ist ein hartes Pflaster. Ich bin froh, mich so entschieden zu haben, Genugtuung verspüre ich aber keine."

Zu Stefan Maierhofer pflegst du ein freundschaftliches Verhältnis. Denkst du, er beißt sich in England durch?

"Ich kann ihm via dieser Botschaft mitteilen, dass richtige Topstars - und er wird vielleicht einmal einer - auch ein Jahr gebraucht haben, bis sie sich in der Premier League beweisen konnten."

Didi Constantini hat noch vor der Auslosung gesagt, die EM-Qualifikation sei unrealistisch. Geht der Teamchef diesbezüglich nicht mit schlechtem Vorbild voran?

"Insgeheim hofft er schon, das wir uns qualifizieren können. Vielleicht möchte er mit dieser Aussage den Druck von den jungen Spielern nehmen. Das Problem in Österreich ist seit Jahren das gleiche. Anspruch und Wirklichkeit klaffen zu weit auseinander. Deswegen ist Constantinis Aussage vielleicht gar nicht so blöd. Wenn die Erwartungshaltung gedrückt wird und wir die Qualifikation tatsächlich schaffen sollten, ist es eine Sensation. Dann könnten wir uns umso mehr darüber freuen."

Du wurdest im Jänner vom Internationalen Verband für Fußball-Geschichte und -Statistik (IHFFS) zum weltbesten Erstliga-Torjäger 2009 gekürt. Für dich eine Auszeichnung von großem Wert?

"Auf jeden Fall. Das ist schon etwas ganz, ganz Spezielles, weil es eine globale Anerkennung ist. Darauf bin ich sehr stolz."

Auch Auszeichnungen erhöhen den Marktwert: Bei einem Birmingham-Angebot war von sieben Millionen Euro Ablöse die Rede. Wie viel ist Marc Janko nach eigener Einschätzung wert?

"So viel, wie ein Verein für mich bezahlt. Das ist immer spekulativ, deshalb müssen andere Leute entscheiden."

Wo siehst du deine Zukunft?

Der Anreiz mit Salzburg Champions League zu spielen, ist sehr groß. Aber mal schauen, was im Sommer passiert. Bei einem Angebot, werde ich nachdenken. Das Ausland ist interessant.

Am 18. Februar wartet in der Europa-League Standard Lüttich. Wie präsent ist dieses Spiel in deinem Kopf?

"Jetzt kommt wieder der berühmte Spruch, den Fußballer öfters sagen: 'Das nächste Spiel ist das wichtigste.' Ich freue mich auf Graz, sofern ich dabei bin."

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