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Jeder dritte Straftäter wird wieder rückfällig

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Justizminister Wolfgang Brandstetter hat am Dienstag im Ministerrat den Sicherheitsbericht 2014 präsentiert. Jeder dritte Straftäter wird wieder rückfällig. Ein positiver Aspekt ist der Rückgang der in Gefängnissen befindlichen Jugendlichen. Erstmals ist diese Zahl unter 100 gesunken.

Per Stichtag 1. September 2014 saßen 99 Jugendliche hinter heimischen Gittern. Im Jahr 2013 waren es noch 112, ein Jahr davor sogar 144. "Die positiven Entwicklungen im Jugendstrafvollzug freuen mich besonders. Denn sie unterstreichen einmal mehr die gute Arbeit der Justiz im Allgemeinen und der Jugend Taskforce im speziellen", so  Justizminister Brandstetter im Ministerrat. Momentan sitzen 121 Jugendliche in Österreich im Gefängnis.

8.886 Personen befanden sich im Vorjahr in Gefängnissen, darunter 553 Frauen. Der Ausländeranteil an den Inhaftierten lag mit 4.522 Personen knapp über 50 Prozent. 31,4 Prozent der verurteilten Kriminellen wird wieder rückfällig.

Die Nettokosten betragen pro Tag und Häftling 113 Euro. Einen Anstieg gab es im Vergleich zum Vorjahr sowohl bei der Dauer der durchschnittlichen U-Haft (71, 9 > 74 Tage) als auch bei der durchschnittlichen Haftdauer (8,9 > 9,6 Monate).

Von den acht Personen, die im Jahr 2014 hinter Gittern Suizid verübt haben, saßen zwei in U-Haft, fünf in Strafhaft und eine im Maßnahmenvollzug.

Insgesamt gab es im Jahr 2014 49.940 rechtskräftige Verurteilungen wegen verschiedener Delikte. Das entspricht einem Rückgang von 3,4 Prozent. Mit 85 Prozent der Verurteilten stellten Männer auch hier den Löwenanteil. Bei Vermögens- und Drogendelikten waren fremde Staatsbürger stärker vertreten (42 bzw. 41 Prozent) als bei Delikten gegen Leib und Leben (28 Prozent) und Sexualdelikten (24 Prozent).